„In einer Beziehung bringt jeder sein eigenes Päckchen mit. Darin steckt unsere Vergangenheit, die uns zu der Person macht, die wir heute sind.“ S. 92
Inhalt:
Jacques und seine Frau Martine haben zu Weihnachten ihre drei Söhne mit Schwiegertöchtern eingeladen, um ein schönes Fest zu feiern. Doch das ist gar nicht so einfach, denn die Frauen sind sehr eigen und nörgeln herum und Jacques ist stur und bringt mit seiner Art die ganze Familie zum explodieren. Doch Martine reicht es und sie beginnt ohne Jacques mit ihren Kindern wegzufahren und ihren zweiten Frühling zu leben. Da gerät Jacques wieder unter Zugzwang.
Cover:
Das Cover ist nicht sehr Aufsehen erregend und einfach gehalten.
Meine persönliche Meinung:
Lange stand das Buch in meinem Regal und ich hatte nie die Muse es zur Hand zu nehmen. Das bereue ich nun zutiefst. Es hat mich sehr erheitert und ich musste viel lachen. In vielem entdeckt man seine eigene Familie wieder und in vielem kann man einfach über den Familienwahnsinn lachen. Zuerst war ich ein wenig enttäuscht, da es mich ein bisschen an Monsieur Claude erinnerte. Aber schnell wendete es sich ein wenig und amüsierte mich sehr. Inhaltlich steckt nicht viel dahinter. Natürlich kommt raus, dass die Familie einfach Familie ist, egal wie verschroben jeder ist. Aber im Großen und Ganzen ist es einfach pure Unterhaltungsliteratur und nach dazu sehr witzig.
Fazit:
Ein wirklich lustiger Roman über das Leben einer Großfamilie mit allen Eigenheiten und Liebenswürdigkeiten, in dem man sich wieder findet und auch oft laut lachen muss.
Aurélie Valognes
Lebenslauf
Eine französische Bestsellerin: Aurélie Valognes, geboren 1983 in Châtenay-Malabry in Frankreich, wollte bereits als Kind Schriftstellerin werden. Als sie mit ihrem Mann, der eine Stelle im Ausland bekommen hat, Frankreich verlässt, fällt es ihr leichter, die leere Seite zu füllen, zu schreiben, ohne Angst vor Beurteilung.
Ihren ersten Roman „Mémé dans les nettles“ veröffentlicht sie 2014 zunächst im Selfpublishing, später bei Michel Lafon. Das Buch avanciert zu einem Bestseller im Jahr 2016 mit mehr als einer Million verkaufter Exemplare und Übersetzungen in verschiedene Sprachen, unter anderem auch ins Deutsche.
Heute hat Valognes bereits mehrere erfolgreiche Romane veröffentlicht. Sie steht auf der Liste der am meisten verkauften französischen Autoren von Le Figaro auf Platz 3 – noch vor Marc Levy und als erste Frau in der Rangliste.
Alle Bücher von Aurélie Valognes
Madame Colette und das Talent zu leben
Die Schwiegertöchter des Monsieur Le Guennec
Zu weit gegangen
Neue Rezensionen zu Aurélie Valognes
Aurèlie Valognes hat ein typisches Wohlfühlbuch geschrieben. Mit einer Tasse Tee, einer Kuscheldecke und diesem Buch kann man wunderbar ein Wochenende auf der Couch verbringen.
Madame Colette ist eine typisch französische Geschichte mit feinem, ironischen und scharfzüngigen Humor, einer guten Portion Gesellschaftskritik, einer Persönlichkeitsentwicklung und etwas Liebe als Kirsche obendrauf. Die Geschichte liest sich wie eine französische Komödie mit vielen tollen Charakteren, ein paar schrulligen Charaktereigenschaften und jede Menge Pariser Flair.
Das Zusammenspiel zwischen Rose und Colette ist herrlich. Sie wechseln immer wieder die Position. Für mich war Rose manchmal zu naiv, zu nachgiebig und gutmütig, aber sie entwickelte sich, dank Colette, in die richtige Richtung. Das Theater mit ihrem Sohn fand ich etwas überzogen (vor allem die Art des Sohnes). Leider überlagerten diese Passagen etwas die Hauptgeschichte von Rose und Colette. Durch die wenigen Seiten kratzt die Autorin gelegentlich nur an der Oberfläche und überlässt es dann den Lesenden, wie der Handlungsstrang ausgehen könnte.
Insgesamt hat mich die Geschichte trotzdem gut unterhalten und zum Schmunzeln gebracht. Manchmal braucht man auch nicht mehr.
Das knallgelbe Cover lässt bereits vermuten, dass der Roman gut unterhalten wird. Auf einer weißen Bank sitzt eine zierliche Frau mit Hut, die nur von hinten zu sehen ist. Neben ihr ist ein kleiner Spitz zu sehen. Ganz oben in grünblau lesen wir den Namen der Autorin Aurélie Valognes, darunter in großer weißer Schreibschrift den Titel "Madame Colette und das Talent zu leben".
Die 36-jährige Rose verliert ihre Arbeit als Tagesmutter, als die Familie mit ihrem kleinen Kind wegzieht. Immer schon hat sie mit kleinen Kindern gearbeitet, ihre Ausbildung als Kinderkrankenschwester hat sie nie abgeschlossen, weil sie damals selbst ein Kind bekam. Zudem erklärt ihr 18 Jahre alter Sohn ihr, dass er ausziehen wird, um mit seiner Freundin zusammenzuziehen. Für Rose bricht eine Welt zusammen. Da erhält sie ein Arbeitsangebot als Gesellschaftsdame. Sie erhält lediglich die Adresse und keine weitere Anleitung. Ihre (ein-)gebildete Arbeitgeberin hört ihr gar nicht zu und scheint sie als niederes Fußvolk zu sehen, mit dem man besser nicht mehr als notwendig redet. Da sie ein horrendes Gehalt bekommen soll, beschließt Rose nach Rücksprache mit ihrer Schwester Lili, sich diese Stelle einmal anzusehen.
Als sie die "Wohnung" erstmalig betritt, teilt ihr die Abeitgeberin lediglich mit, wann sie wieder da sein wird und reist ab. In der Wohnung trifft sie auf einen Hund und eine ältere Dame, Madame Colette Lupin, deren Wohnung mit der ihrer Tochter verbunden ist.
Erst eine Woche später erfährt Rose, dass sie als Gesellschaftsdame für Pépette, die Hündin eingestellt wurde und nicht für die spleenige alte Dame. Der überkandidelten Véronique ist ihre Mutter mehr als egal. Dessen ungeachtet verlebt Rose bei ihrem nächsten Einsatz jedoch ihre Zeit überwiegend mit der spleenigen, aber liebenswerten Colette. Es entwickelt sich eine besondere Freundschaft zwischen ihnen, wobei es Colette im Gegensatz zu ihrer Tochter ganz egal ist, dass Rose aus völlig anderen Kreisen kommt.
Dieses Buch habe ich quasi aufgesaugt. Wenn man einmal ganz abschalten möchte und sich gedanklich nach Paris begibt, kann man amüsiert diese Geschichte verfolgen und miterleben. Die Autorin hat die drei Hauptprotaggonisten einmalig gut dargestellt, ich hätte so manches Mal gerne Mäuschen gespielt.
Mit Roses Abgang aus dieser Anstellung hätte der Roman gut enden können. Doch was ist mit ihrem Sohn, der unbedingt den Namen seines Vaters erfahren möchte?
Wie es hier weitergeht, hat Aurélie Valognes auch noch mit in den Roman aufgenommen, allerdings in Riesenschritten, was leider so gar nicht zu dem Hauptteil des Romans passt. Es wirkt alles wie zusammengezimmert, dabei hätte man damit sicher gut einen weiteren Roman füllen können. Nachdem ich mich im Hauptteil richtig wohlfühlte, war ich enttäuscht, als nach den ersten angehängten Abschnittten noch weitere kurze folgten. Dies hat leider zur Folge, dass ich keine 5 Sterne mehr vergeben kann.
Doch insgesamt lege ich den Lesern dieses Buch an Herz, denn fürs Herz wurde es geschrieben, ein echtes Wohlfühlbuch.
Es wurde verlegt am 20.07.2020 bei Rowohlt Taschenbuch und ist auch als e-Book erhältlich. Aus dem Französischen übersetzt von Anja Malich.
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Aurélie Valognes im Netz:
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