So, jetzt habe ich es doch noch geschafft, das Buch reinzustellen. Wer es erotisch mag, hat bis zum 27.06.13 die Gelegenheit, an einer Leserunde teilzunehmen. Ich verlose wieder 10 E-Books. Und hier eine kleine Leseprobe:
Ich verschränkte die Arme hinter dem Kopf und starrte an den Baldachin über mir. Caleb war auf seine Art mit Sicherheit attraktiv, doch mir gefiel er nicht. Seine Nase hatte etwas Adlerähnliches, sein Mund war zu verkniffen, und in seinen Augen lag nicht der geringste Ausdruck von Wärme. Er war wie ein Eisblock, und bei unserer ersten Begegnung bekam ich eine Gänsehaut. Das war also der Mann, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen sollte? Ich fürchtete mich vor ihm, und jede seiner Berührungen widerstrebte mir. Seit dem Entschluss meiner Mutter vor einigen Wochen hatte ich mir die Augen aus dem Kopf geweint. Hatte gezetert und gebrüllt, doch es half nichts. Ihre Entscheidung stand fest. In zwei Tagen würde ich ihm gehören und Augusta verlassen, um ein Leben in Atlanta zu führen. Meine Mutter versuchte, mir die Sache schmackhaft zu machen, indem sie mir sagte, welch wunderbare Feste in Atlanta gefeiert wurden. Ich würde neue Leute kennenlernen und neue Freunde finden. Sicherlich war das gesellschaftliche Leben in Augusta nicht das Berauschendste, dennoch gefiel mir mein Dasein als Mädchen vom Land. Ich wusste, dass Caleb viele hochrangige Leute aus Washington kannte, nur was sollte ich mit diesen Menschen anfangen? Ich besaß nicht die geringste Ahnung von Politik und fürchtete, ich würde mich furchtbar blamieren. Doch meine Sorge war völlig unbegründet, wie ich zu einem späteren Zeitpunkt feststellen durfte, denn die meisten dieser Herren waren nicht an meinen politischen Kenntnissen interessiert. Aber dazu später mehr.
Während ich auf meinem Bett lag und mir den Kopf zerbrach, rauschte meine Mutter ins Zimmer. Wie gewöhnlich in den letzten Tagen, zog sich ein gehetzter Ausdruck über ihr Gesicht, und ich wusste sofort, dass es bei ihrem Anliegen mal wieder um meine Hochzeit ging.
„Victoria, warum verplemperst du deine Zeit im Bett?“, herrschte sie mich an. „Die Schneiderin ist da und möchte, dass du dein Kleid ein letztes Mal anprobierst.“
Ich seufzte entnervt auf und rollte mit den Augen. Wieder eine lästige Anprobe, die mich daran erinnerte, dass ich in zwei Tagen einem verhassten Mann gehören würde. Gemächlich erhob ich mich und setzte mich an meine Frisierkommode. Als ich in den Spiegel schaute, stellte ich fest, dass ich in den letzten Wochen noch schmaler geworden war, als ich es ohnehin schon war. Meine grünen Augen wirkten noch größer als sonst, und die Wangenknochen waren noch markanter geworden. Aber wie hätte ich auch essen können bei dem Gedanken an Caleb Sheldon? Eilig zupfte meine Mutter an meinen roten Haaren herum, bis sie wieder öffentlichkeitstauglich waren. Dann klatschte sie in die Hände, raffte ihre Röcke und lief wieder aus dem Zimmer. Ehe ich Zeit zum Durchatmen hatte, kam sie wieder herein, im Schlepptau die Näherin, die Caleb beauftragt hatte, mir ein prächtiges Hochzeitskleid zu schneidern. Die Trauung würde auf unserer Plantage stattfinden, und noch am selben Tag würden wir nach Atlanta aufbrechen. Caleb wollte wirklich keine Zeit vergeuden, um mich von meiner Familie fortzureißen.