Rezension zu "Nur ein Wort mit sieben Buchstaben" von Ava Reed
Die Bücher von Ava Reed hauen mich einfach alle um. Egal welches ich in die Hand nehme, ich bin absolut begeistert und kann mich gar nicht losreißen. Auch hier habe ich einige Taschentücher beim lesen gebraucht. Warum? Weil ich mich so sehr in Mika hineinversetzen konnte. Dieses Wort mit sieben Buchstaben ist etwas ganz wertvolles, was nicht jeder im Leben besitzt oder vllt besitzt, aber es nicht herzlich, liebevoll und geborgen ist.
Es handelt sich hier um ein Jugendbuch mit einer Altersangabe ab 14 Jahre. Dies finde ich absolut passend. Es wird sehr einfühlsam auf Themen wie Gewalt, Drogen und Ausgrenzung eingegangen. Dies sind wahrlich schwierige Themen, die aber altersentsprechend wirklich mit viel Fingerspitzengefühl angegangen werden.
Mikas Eltern sind süchtig und kümmern sich kaum um ihn. Wie es wohl jedes Kind machen würde, versucht er dies zu vertuschen vor anderen. Doch als er mit Drogen erwischt wird, rückt er endlich mit der Sprache raus. Selbstverständlich holt das Jugendamt Mika aus seiner Familiensiuation heraus, um ihn zu schützen. Doch für Mika bricht eine Welt zusammen. Er hinterfragt sein ganzes Leben, alle Situationen und ist schwer mit seiner emotionalen und psychischen Situation am kämpfen.
Mika wird vom Jugendamt bei einer Pflegefamilie untergebracht, die einfach nur grandios und herzerwärmend ist. Wirklich jedes Mitglied habe ich in meine Herz geschlossen. Jeder wird hier genommen wie er ist, egal mit welchen Besonderheiten und Zielen. Kommunikation, das Miteinander und das begegnen auf Augenhöhe hat einen extremen Wert hier. Mika hat aber überhaupt kein Bock auf alles, doch er bekommt die Zeit die er braucht. Er macht vieles falsch oder ignoriert Regeln. Mika rebelliert. Ist es ihm zu verübeln?
Doch Joanna gibt nicht auf und dringt immer mehr zu ihm durch. Sie will ihm versuchen zu helfen und ihn in die Familie zu integrieren. Joanna möchte ihm zeigen, was Familie bedeutet. Dieses Wort mit sieben Buchstaben, was für Mika einfach nur ein Wort ist. Doch nach und nach muss er merken, das stimmt nicht.
Eine kleine Unaufmerksamkeit von Mika könnte alles erreichte plötzlich zerstören. Wieviel bedeutet nun das Wörtchen Familie und was ist diese bereit nun für ihn zu tun?
Ava Reed hat für mich hier eine ganz besondere Story erschaffen. Familie ist eben nicht nur ein Wort mit sieben Buchstaben, sondern es sollte ein wichtiger Bestandteil im Leben eines jeden sein. Doch leider, leider ist dem nicht überall so. Doch die Autorin schafft es, durch ihre einfühlsame und emotionale Schreibweise den gebrochenen Mika genau das zu zeigen. Das Familie ein Ort sein soll, wohin man immer zurück kommen kann und wo man Geborgenheit, Liebe und Verständnis erfährt.
Auch wenn vllt die eigene Familie einem das nicht geben kann, dann gibt es Menschen, die es einem dennoch ermöglichen wollen.
Ich konnte mich sehr gut in Mika hineinversetzen, was mir das Lesen manchmal nicht leicht gemacht hat. Mal eine Umarmung als Kind, mal ein paar nette, lobende oder aufbauende Worte, ein wenig Unterstützung. All das sollte nichts sein, wofür ein Kind kämpfen muss. Mit einem oder wie in Mikas Fall zwei Elternteilen, die einer Sucht verfallen sind, ist es kein einfaches Zusammenleben. Auch wenn es für Mika schwer ist am Anfang, dass er in dieser wundervollen Pflegefamilie untergekommen ist, so ist es in meinen Augen, das beste was ihm passieren konnte.
Ein für mich sehr empfehlenswertes Buch, was man gelesen haben muss!