Die Leseprobe von diesem Buch hatte es mir direkt angetan. Der Autor hat Matisse einen Humor verpasst, der absolut auf meiner Wellenlänge ist. Und so etwas mag ich unheimlich gerne. Also wenn der Charakter auf meiner Längenwelle ist. Irgendwie schon seltsam, dass man es anhand einer Leseprobe so entscheiden kann. Aber ich war mir da sehr sicher.
Und ja, ich kann es bestätigen. Matisse ist mir ein absolut sympathischer Charakter und ich würde bestens mit mir auskommen. Sie ist frech und schlagfertig. Bei ihr muss man nicht aufpassen, was man sagt, sondern bekommt einfach einen Spruch zurück. Das mag ich. Und sie liebt ihre Hunde abgöttisch.
Die Geschichte ist an sich auch sehr genial. Es ist nur eben nichts Neues. Beim Lesen war es immer so, als würde ich die Geschichte schon irgendwo her kennen. Bis zu einem gewissen Punkt, wo die Geschichte sein Eigenleben entwickelte und mal interessant wurde. Allerdings hielt sich das auch eher im Rahmen. Das Buch ist im Genre Roman / Thriller eingebettet. Und ja, man kann es da rein tun, wobei es eher Richtung Roman als Thriller geht. Die Tiefe für den Thriller fehlt. Warum ist der Vater auf der Flucht? Es wird zwar angedeutet, aber das ist mir zu wenig. Auch werden ein paar andere Probleme angesprochen, aber nicht aufgeklärt. Das ist so schade.
Das Buch ist hauptsächlich aus der Sicht von Matisse geschrieben. Matisse möchte selber vieles erfahren und fragt ihren Vater, der ihr dann aber ausweicht. So ist es auch für den Leser. Denn auch dieser bekommt dadurch keine vernünftigen Antworten. Hier frage ich mich, ob das von dem Autor so gewollt ist. Ich gehe davon aus, dass Matisse irgendwann schon Antworten bekommen hätte, aber da war das Buch leider schon beendet.
Was der Autor aber super geschafft hat, ist ein Setting aufzubauen, welches mir richtig gut gefallen hat. Das Setting ist ein absoluter Traum. Hier hätte auch gerne bei einem bestimmten Haus noch etwas in die Tiefe gegangen werden können. Das spielt eine Hauptrolle und darf gerne mehr Building erhalten für mehr Kopfkino.
Wie oben schon geschrieben, mag ich den Humor von Matisse unheimlich gerne und ja, es spiegelt den Schreibstil des Autors wieder. Der hat es mir auf jeden Fall angetan. Das Buch ließ sich dadurch so einfach und locker lesen. Dieser trockene und freche Humor ist nicht jedermanns Geschmack. Ich würde hier auf jeden Fall anraten, in die Leseprobe zu schauen, bevor man zum Buch greift. Ich kenne es von anderen Autoren, dass mir irgendwann ihr Humor auf die Nerven gehen kann und dann finde ich das Buch direkt schlecht.
Wenn ich es richtig gesehen habe, ist dieses Buch das Debüt von dem Autor. Und für ein Debüt ist es wirklich gut geschrieben, hat aber Luft nach oben.
Es hat mir Spaß gemacht das Buch zu lesen und das ist doch die Hauptsache.

