Dieser Titel ist ein altes Werk - in den 60er Jahren des 20. Jhdts geschrieben und neu aufgelegt.
Er handelt von der Suche nach einem einzigartigen Klavier, dass kunsthistorisch von großem Wert und Interesse ist (in Sienna von Kunsthandwerkern hergestellt), aber noch viel bedeutender - Holzteile des Tempels König Salomons inkorporiert und deshalb die Seele der Harfe König Davids enthalten soll.
Was zunächst nach einem Gustostück für Musiker und Kunsthistoriker klingt, ist aufgrund der unglaublichen Geschichte dahinter spannend und aufregend zu lesen. Der Autor schildert praktisch seine Lebensgeschichte. Im heutigen Israel zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Jude geboren, erlebt er den Ersten Weltkrieg, den Zerfall des Osmanischen Reiches, die "Obhut" der Engländer, den Zweiten Weltkrieg etc. Dies alles schildert er rund um die Suche nach dem Instrument, das einen Stellenwert für ihn einnimmt, der im Laufe der Geschichte für einen Normalsterblichen nicht mehr nachvollziehbar ist.
Allen Interessierten sei die Seite des Sienna-Klaviers auf einem bekannten sozialen Netzwerk empfohlen. Tatsächlich tauchen nach der Lektüre einige Nachforschungsfragen auf und hier wird die Geschichte des Instrumentes weiter erzählt. Herzzereissend war dabei für mich vor allem die Meinung der Tochter des Autors, die mit der Passion ihres Vaters rein gar nichts anfangen konnte und dieser - aufgrund der daraus resultierenden Armut der Familie - sehr grollt.
Ich fand das Buch außerordentlich spannend zu lesen, weil ich einen solchen Einblick in die Jüdische Geschichte und auch die Flucht der Juden aus Europa kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges noch nicht erhalten hatte. Auch die Geschichte des Staates Israel kommt hier nicht zu kurz (wohlgemerkt bis zur ersten Hälfte des 20. Jhdts, da das Buch wie erwähnt schon älter ist).
Abzüge entstehen vor allem durch den amateurhaften Schreibstil der Autoren sowie die bereits geschilderte Weltfremdheit der Obsession des Autors.
Die obsessive Jagd nach einem einzigartigen Instrument