Cover des Buches Die Versuchung des Elias Holl (ISBN: 9783839212769)
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Rezension zu Die Versuchung des Elias Holl von Axel Gora

Rezension zu "Die Versuchung des Elias Holl" von Axel Gora

von smayrhofer vor 12 Jahren

Rezension

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smayrhofervor 12 Jahren
Augsburg im Jahre 1614: Während seine Frau kurz vor der Niederkunft des fünften Kindes steht, wartet Baumeister Elias Holl bei klirrender Kälte auf einige hohe Herrschaften zur Bauvisite. Holl fühlt sich den Besuchern auf seinem Gebiet der Baukunst weit überlegen, und die Besprechung gleitet auch bald in andere Themen ab. Plötzlich erscheint ein Bote, der Holl mitteilt, dass es seiner Frau Rosina schlecht geht. Zuhause trifft er neben dem gesunden Baby und seiner geschwächten Frau noch den Arzt an, der aber nichts mehr tun kann und nur noch Beten empfiehlt... Rosina Holl erholt sich nur langsam und benötigt entgegen ihrer sonstigen Gepflogenheiten ein Hausmädchen. Ausgerechnet zu dieser Zeit überzeugt Holl die Stadtväter endlich, ein neues Rathaus bauen zu lassen, für dessen Entwurf und Bau seiner Meinung nach natürlich nur er in Frage kommen kann. Doch plötzlich taucht ein Konkurrent auf: der Maler Matthias Kager, der schon des öfteren bei Holls Werken mitgewirkt hat, ansonsten aber seit einem gemeinsamen Italien-Aufenthalt eine Art Hassliebe zu Holl pflegt. Dann taucht plötzlich die hübsche und zudem intelligente Lia auf, die sich als uneheliche Tochter von Kager zu erkennen gibt, sozusagen das Ergebnis einer heißen Liebesaffäre in Venedig. Kager vermittelt Lia als Hausmädchen zu den Holls, natürlich nicht ohne Hintergedanken: er soll Holl ausspionieren, da Kager selbst kein großer Architekt ist und sich sonst keine Chancen auf den Zuschlag ausrechnet. Elias Holl und Lia verspüren gegenseitige Zuneigung, während die Abgabefrist für die entscheidende Ratssitzung immer näher rückt... „Die Versuchung des Elias Holl“ ist eine lebendige Geschichtsstunde über Leben, Kunst und Architektur der damaligen Zeit, gepaart mit einigen interessanten Charakterstudien. Die Schilderungen des Autors Axel Gora sind detailreich und lassen sich trotz der Ausführlichkeit flüssig lesen. Zudem ist das Ganze nach meiner Einschätzung gut recherchiert. Elias Holl und viele der handelnden Personen haben tatsächlich gelebt; die Werke von Elias Holl – allen voran natürlich das von ihm erbaute Rathaus – prägen heute das Stadtbild von Augsburg. Natürlich ist und bleibt dies ein fiktiver Roman und kein Geschichtsbuch, aber da über die private Biographie von Holl wenig bekannt ist, sei dem Autor diese künstlerische Freiheit gestattet. Wer historische Romane mag, wird bestimmt auch an diesem Werk Gefallen finden.
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