Rezension zu "Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte" von Axel Hacke
Wer Axel Hackes Kolumne im Süddeutsche Magazin kennt, der weiß wie er schwierige Themen unterhaltsam kommentieren kann. Oft bleibt nach dem Lesen eine Melancholie zurück, und so ging es mir auch nach diesem Buch. Axel Hacke meint wirkliche Heiterkeit, eine Einstellung die von Innen kommt, nicht diese heute oft aufgesetzte Heiterkeit, nicht dieses Dauerlächeln was oft zum erstarrten Zähneblecken wird. Nicht dieses alles nivellierende "positiv denken". Zuviel Ernst kann bei der Lösung von Problemen kontraproduktiv sein. Der Berg, den man bewältigen muss, kann durch zuviel Ernsthaftigkeit zu hoch, kann nicht mehr bewältigbar werden. Die wirkliche Heiterkeit dabei, erleichtert den Aufstieg, schon den Energiehaushalt.
Das Buch ist inhaltlich schwerer, ernsthafter als erwartet, und es bietet kein Patentrezept für mehr Heiterkeit. Das hat auch etwas damit zu tun, dass jeder Mensch andere Anlagen hat. Aber man könnte sagen, dass, wenn es nicht zu mehr Heiterkeit führt, dann zumindest zu mehr Gelassenheit. Mehr Gelassenheit sich selbst gegenüber, den anderen gegenüber, und vielleicht einen weniger schnell wertenden Blick auf unsere Mitmenschen. Denn das Buch regt an, sein eigenes Heiterkeits- oder Ernsthaftigkeitslevel zu hinterfragen, und da kommt man doch manchmal zu Erkenntnissen, über die man schmunzeln, bzw. sogar Heiterkeitsanfälle bekommen kann.