Inhalt
Axel Lindén hat gewagt, wovon viele Großstädter heute träumen: Alles hinter sich lassen und auf dem Land ein ganz einfaches, naturverbundenes Leben führen. Tag für Tag lebt und arbeitet er nun mit einer Schafherde – und führt Tagebuch darüber. Lindén ist ein Meister der Verdichtung. Scheinbar simple Beobachtungen über das Verhalten der Schafe, ihren und seinen Alltag bringen ihn mit der Zeit zum Nachdenken. Das Einfache erweist sich als vielschichtig und beim Zäune reparieren und Schafe scheren kann der Leser sie plötzlich spüren: die wahre Entschleunigung.
(Quelle: Ullstein )
Meine Meinung
Zuerst möchte ich mich bei NetGalley und dem Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten. Erzählt wird das Buch in Tagebuchform – mal mit ausführlichem Text, mal einfach nur ein Wort – und immer aus der Sicht von dem Autor. Der Zeitraum beträgt ein Jahr.
Ich bin sehr enttäuscht über dieses Buch. Es fing interessant an, man erfährt wie der Autor auf die Idee vom Stadt zurück auf´s Land umzusiedeln und schmunzelt seine anfänglichen Schwierigkeiten mit seinen neuen wolligen Freunden. Sie büxen aus und er muss überlegen, wie er sie überlisten kann oder wie sie lernen nicht mehr abzuhauen. Was mit viel Text zu Beginn begonnen hat, wurde mit jedem Tag nüchterner und emotionsloser und für mich am schlimmsten: immer weniger Text und immer oberflächlicher als hätte er die Lust am Schreiben und Schafe halten verloren. Dann sollte man aber nun wirklich nicht dieses Buch schreiben – was er damit übrigens bewirken wollte, ist mir vollkommen schleierhaft. Was man allerdings positiv anmerken muss, ist die Sichtweise, das es eben nicht immer schön ist. Tiere werden krank, ein paar Schafe werden gerissen oder es müssen welche geschlachtet werden. Der Autor beschönigt nichts.
Alles in allem ist es ein enttäuschendes Tagebuch eines Schäfers, das ich nicht weiterempfehlen kann.