Die Königin heißt in diesem Fall Friede Springer und ist Axel Cäsar Springers fünfte und letzte Frau. Als Springer 1985 starb, hinterließ er ein notariell beglaubigtes Testament, nach dem seine letzte Frau die Hälfte seines Nachlasses und seine beiden Enkel des erstgeborenen Sohnes jeweils 25 Prozent erhalten sollten.
Allerdings behaupteten der Verlagsjurist Servatius und ein Notar, dass Springer diesen letzten Willen kurz vor seinem Tode wesentlich geändert hätte. Danach ständen Friede Springer 70 Prozent, seinen beiden noch lebenden Kindern jeweils zehn und den vorgenannten Enkeln jeweils fünf Prozent zu. Ein solches Testament existiert jedoch in notarieller Form nicht. Es war aber Ausgangspunkt der Testamentsvollstreckung, mit der schließlich Servatius beauftragt und selbst vermögend wurde.
Im Todesjahr von Springer war sein Enkel Axel Sven gerade 19 Jahre alt und stand in der Schweiz im Abiturstress. Kurz zuvor hatte er eine brutale Entführung überstanden, die man ihm anfangs nicht glaubte. Natürlich war Axel Sven nicht so cool, um sich zur Testamentseröffnung einen Anwalt mitzunehmen. Im Gegenteil, er hatte Vertrauen in seine Familie. Doch das war ein schwerer Fehler. Allerdings wurde ihm das erst sehr viel später bewusst, als ihn nämlich Friede Springer, die inzwischen die 20 Prozent der Nachlassanteile der Springer-Kinder hinzugekauft hatte, aus der Familienholding drängen wollte.
Erst mit den Nachforschungen in diesem Zusammenhang wurde ihm wirklich bewusst, welche Ungereimtheiten mit dem angeblichen letzten Willen von Axel Cäsar Springer verbunden waren.
Die Testaments-Geschichte steht im Mittelpunkt dieses sehr gut und sympathisch geschrieben Buches. Nebenbei enthält es zahlreiche autobiografische Details aus dem bisherigen Leben von Axel Sven Springer. Und natürlich erfährt der Leser auch zahlreiche Geschichten und Vorgänge aus dem Hause und der Familie Springer, so wie sie eben vom Autor erlebt oder gesehen wurden.
Am Ende des Buches beschreibt Axel Sven Springer das gerichtliche Finale dieses Rechtstreits durch drei Instanzen, den er zum Unverständnis zahlreicher Juristen vollständig verlor.
Ein sehr interessantes und aufschlussreiches Buch.
"Im Zweifel für die Königin."