Rezension zu "Bitcoins, Schwarzgeld und Beschiss: Ein Dachlatten-, Digitalgeld- und Druckluftnagler-Thriller" von Axel Ulrich
JochenBenderIch mag Bücher, die anders sind. Und das ist Axel Urlichs Werk in positiver Weise. Der Protagonist Freddy ist ein bodenständiger Macher, der Dinge auf clevere Weise selbst regelt. Er nimmt das Leben wie es kommt, versucht das Beste daraus zu machen. So übernimmt er entgegen seinem Lebensplan den väterlichen Zimmermannsbetrieb samt Schwarzgeld-Konto, von dem er sich nur ein bisschen "Spiel"-Geld abzweigt, das er innerhalb weniger Jahre vertausendfacht.
Das lässt sich nicht verheimlichen und so wird Freddy zum Ziel einiger Tunichtgute. Damit sind wir bei der Geschichte, die der Autor uns eigentlich erzählen will. Eine Geschichte, die sich darum dreht, ob wir aus unserem Leben und sich uns bietenden Gelegenheiten etwas machen, oder ob wir uns von altbiblischen Todsünden wie Gier und Trägheit ins Verderbenm stürzen lassen. Ein Thriller ist das Buch sicher nicht, eher ein bei aller vordergründigen Schnoddrigkeit zutiefst gesellschaftskritischer und politischer Krimi. Mutig finde ich es, als Hauptfigur einen Macher zu wählen, der sich weder auf Vater Staat verlässt noch ins gutmenschelnde abgleitet. Dazu noch einer, der nebenbei Multimillionär ist.
Cover und Titel samt Untertitel wirken leider eher abschreckend, hier hätte der Krimi etwas Besseres verdient. Und über die eine oder andere Länge möge der geneigte Leser hinwegsehen.