Rezension
Auch im zweiten Teil von „Lost in History“ läßt sich nicht verleugnen, dass der Autor aus dem Bereich Sachbuch kommt. Immer wenn er ein Thema aufgreift, beißt er sich fest und führt den Leser analytisch bis zum Ende durch. Das schrappt manchmal gerade so an der Langeweile vorbei, vor allem, wenn Themen so uninteressant und auch kompliziert werden, wie, welche Rangfolge auf Schiffen der englischen Marine im frühen 19. Jahrhundert herrscht.
Dennoch ist die Bewertung noch einen Stern besser als Teil 1, weil hier viel mehr Handlung in den Roman eingebaut wurde. Westerwelle bleibt seinem einfachen, ja fast trivialen Schreibstil zwar treu, doch wie schon im ersten Buch stört mich das nicht. Es lässt einen eher durch das Buch fliegen, da man keinen Satz mehrmals lesen muss, um ihn zu verstehen.
Mehr Handlung bedeutet in diesem Fall auch mehr Spannung. Es fängt schon damit an, dass man sich fragt, wie Claudia, die Ehefrau des Protagonisten – unfreiwillig mit in die Vergangenheit katapultiert – nun ihren Ehemann finden will, um wieder in ihre Zeit zurück zu kommen.
Spannend geschrieben ist auch das Leben an Bord des englischen Kriegsschiffes bis hin zur Befreiungsaktion der Geiseln auf dem spanischen Festland. Immer hatte ich den Drang weiterzulesen, um zu erfahren, wie es nun weitergeht. Auch gelingt es Westerwelle, seinen Helden Christoph wesentlich sympathischer darzustellen als in Teil 1.
Und am Ende möchte ich wissen, wie es weitergeht. Daher nehme ich mir gleich Band 3 zur Hand…