Ein Totengräber und eine geheimnisvolle, mächtige junge Frau werden zueinander gezogen, als in trinidad die Welt der Toten und der Lebenden aufeinander prallen.
Der in Trinidad angesiedelte Roman folgt den Schicksalen von Darwin und Yejide, die beide vor großen Veränderungen stehen. Darwin hat sein Zuhause auf dem Land verlassen, um in der Stadt Arbeit zu finden und do sich und seine Mutter ernähren zu können. Doch der einzige Job, den er findet, ist eine Stelle als Totengräber auf dem Friedhof. Er hat keine Angst vor den Toten, doch die Arbeit steht in starkem Widerspruch zu der religiösen Erziehung durch seine Mutter und dem gebot der Rastafari, sich von den Toten fernzuhalten. Er gibt seinen Glauben auf, rasiert sich die Haare ab und weiß, dass er dadurch seine Mutter zutiefst verletzten wird. Ganz anders gestaltet sich das Leben von Yejide, die schon immer im Einklang mit den Toten lebt. In jeder Generation ihrer Familie ist eine Frau dazu berufen, Seelen ins Jenseits zu begleiten. Nun liegt ihre Mutter im Sterben, wodurch diese Bürde schon bald auf Yejide übergehen wird.
Darwin und Yejide, die sich unter normalen Umständen wohl nie kennen gelernt hätten, treffen während eines heftigen Sturms aufeinander. Sie spüren sofort eine Anziehungskraft, die sie nicht verstehen oder erklären können, der sie jedoch auch nicht entkommen. Über allem liegt die Frage, ob zwei Menschen, mit so unterschiedlichen Lebenswegen und persönlichen Umständen zusammen finden können.
Lloyd Banwo erzählt diese Geschichte in trinidad-kreolischem Englisch, einer Variante des Englischen, das sich hier durch reduzierte Verbformen und eine andere syntax auszeichnen. Daran musste ich mich zunächst etwas gewöhnen, doch es macht den Text gleichzeitig auch tiefer verwurzelt mit den Traditionen und der Kultur Trinidads. Darwin und yejides Geschichten sind tief verwoben mit magischem Realismus und knüpfen die Verbindung zwischen Realität und Mystik. Das mag manchen überladen erscheinen, mir hat es jedoch sehr gut gefallen.
When we were birds ist nicht nur eine kitschige Liebesgeschichte, sondern erkundet auch Themen wie Tod und Trauer, Traumata, die Menschen erleben und die Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunft und dem eigenen Glauben. Diese geschichte ist voller Geister, sowohl der Gegenwart als auch der Vergangenheit und hat mich mitgenommen auf eine besondere Reise. Ich empfehle jedoch, diese Geschichte im Original zu lesen, da die Übersetzung der trinidad-kreolischen Sprache Lloyd Banwos kaum gerecht werden kann.