In diesem ziemlich schockierenden Krimi/Thriller bekommen wir es zunächst mit zwei Handlungssträngen zu tun.
Im ersten Handlungsstrang wird uns der in Hamburg lebende Paul Wagenschneider vorgestellt. Paul ist ein Künstler an der Nähmaschine. Doch statt hochwertiger Stoffe verarbeitet er menschliche Haut. Wie er zu seinem Rohmaterial kommt? Das erfährt der Leser in diesem ziemlich schockierenden Krimi/Thriller.
Der andere Handlungsstrang erzählt von Wolf Schmidt aus Kiel, einem sehr erfolgreichen Geschäftsmann, der sein eigentliches Business vor seiner Familie geheim hält. Vor Kurzem hat er Silberhochzeit mit seiner geliebten Frau Karin gefeiert, als beide kurz nacheinander von den erwachsenen Söhnen als vermisst gemeldet werden.
Beinahe gleichzeitig häufen sie die Funde von Leichen in der Nähe von Kiel und Hamburg, die entweder teilweise oder zur Gänze gehäutet worden sind.
Meine Meinung:
Dieser Krimi, der erste für KHK Jan Blumental, ist nichts für zartbesaitete Leser. Zum einem sehen wir dem Täter über die Schulter und zum anderen erfahren wir grausliche Details von den Ermittlern. Das ist mir ein wenig zu viel des Guten, nein des Abscheulichen, gewesen.
Vor allem haben mich die Schilderungen, was aus den menschlichen Häuten so alles produziert worden ist, an „Hannibal Lector“ sowie an die Nazi-Gräuel erinnert. Damals hat man jüdische KZ-Insassen gehäutet und deren Haut zu Lampenschirmen und Büchereinbänden verarbeitet, die in den, zuvor arisierten Villen, als Dekorationsstücke ausgestellt worden sind.
Der Schreibstil und die Dialoge sind eher einfach.
Dass die beiden Handlungsstränge einander berühren werden, habe ich recht bald vermutet.
Das Cover ist ziemlich nichtssagend. Das Foto vom Hafen Kiel deutet zwar auf den Schauplatz hin, aber mehr nicht. Da hätte ich schon etwas Passenderes ausgesucht.
Es gibt noch einen weiteren Fall für Jan Blumental, doch bin ich unschlüssig, ob ich den lesen soll.
Wer sich über den Titel wundert: "Corium" ist Fachbegriff für Lederhaut.
Fazit:
Bei der Bewertung habe ich mir echt schwer getan. Leider kann ich nur 2 Sterne vergeben.