Rezension zu "Projekt Mimesis – Die Insel der künstlichen Kinder" von Simak Büchel
Im Moment sprechen viele unserer Mitschüler über KI-Systeme wie z.B. ChatGPT. Künstliche Intelligenzen sind Computersysteme, die sich wie Menschen verhalten und zum Beispiel Fragen beantworten können. Das kann manchmal hilfreich und richtig sein, manchmal kommt aber auch ziemlich lustiger Blödsinn dabei heraus. Kann man ein Buch oder sogar ein Kinderbuch für Kinder ab 10 Jahren über künstliche Intelligenz schreiben? Ganz hervorragend gelingt das in Projekt Mimesis von Simak Büchel.
Aber so fängt die Geschichte nicht an. Jorin, oder Jo, wie ihn seine Freunde nennen, führt ein wenig behütetes Leben. Er ist seinen Pflegeeltern davongelaufen und schläft in einer Gruft auf dem Friedhof. Er ist erst 11 Jahre alt, ein Friedhof ist sicher nicht der beste Ort, aber immerhin hat er ein Dach über dem Kopf. Er wird von einem mysteriösen Agenten angesprochen und soll undercover arbeiten. Dann wird er in eine Schule für besonders begabte Kinder aufgenommen und beginnt, an dem Projekt "Mimesis" teilzunehmen. Die Schule liegt auf einer paradiesischen Insel, ist supermodern und trotzdem stimmt etwas nicht. Dieses Gefühl, dass alles irgendwie zu schön ist, um wahr zu sein, kennt jeder.
Ehe Jo sich versieht, ist er Teil einer konspirativen Agentengeschichte, in der es auch um die Frage geht, was uns eigentlich zum Menschen macht und wo die Grenzen zwischen Künstlichkeit und Natürlichkeit verschwimmen.
Das Cover ist schlicht, nicht überladen und sieht, wie ich finde sehr geheimnisvoll aus. Im Innenteil findet man eine coole Karte die Eidechseninsel.
Der Schreibstil ist flüssig und die Handlung so spannend, dass man, nachdem man sich an die Charaktere gewöhnt hat, fast bedauert, dass das Buch zu Ende ist. Die Handlung ist für ein Jugendbuch ziemlich kompliziert, aber man kann folgen, da die Kapitel nicht zu lang sind. Ich kann das Buch sehr empfehlen.