Rezension zu "Das Schwert des Lebens" von B.C. Dornbusch
Draken vae Khellian wird von seiner geheimen Vergangenheit eingeholt, als Krieger:innen aus seiner alten Heimat Monoea Akrasia angreifen – und ausgerechnet ihn als Verhandlungspartner wollen. In dem Glauben, sein Todesurteil unterzeichnet zu haben, wenn er erkannt wird, macht er sich auf zu der inzwischen fremden Küste…
Ich muss zugeben, dass ich den zweiten Band der „Die Sieben Monde“-Reihe ohne den Kontext des ersten gelesen habe, und das war definitiv ein Fehler. Es gibt weder ein Glossar noch irgendeine verständliche Erklärung für die vielen Namen, vergangenen Ereignisse und Länder, mit denen mensch direkt überschüttet wird. Selbst, wenn mensch das erste Buch gelesen, aber nicht mehr jedes Ereignis perfekt parat hat, wird mensch hier Schwierigkeiten bekommen.
Dazu kommt, dass keiner der Charaktere sympathisch ist, wobei Draken noch am schlimmsten ist, was es unmöglich macht, wirklich mitzufiebern. Er findet fadenscheinige Ausreden dafür, warum er Sklav:innen haben muss, und obwohl er selbst gar keine Lust darauf hat, König zu sein, ist er absolut felsenfest davon überzeugt, dass eine harte Hand an der Spitze nötig ist. Alles in allem ein durch und durch autoritärer Charakter, aber er fügt sich zu gut in die üblichen Fantasy-Klischees ein, um eine satirische Kritik an Tyrannen wie ihm darzustellen.
Die Welt hingegen ist interessant. Völker wie die Mantiker:innen, Flüche und Mondlinge heben sich von den typischen Elf:innen und Zwerg:innen ab. Leider werden ihre Besonderheiten immer nur am Rand erwähnt, da sie wahrscheinlich im ersten Band genauer vorgestellt worden sind.
Gegen Ende hin wird es jedoch spannender. Das liegt zum Teil sicher daran, dass ich einen besseren Überblick über die Figuren und vor allem das in der Vergangenheit Geschehene bekommen habe, was die vielen Verwicklungen und Komplotte interessanter gemacht hat. Außerdem kommt es zu mehr Schlachten, die dadurch an Spannung gewinnen, dass Draken kein besonders guter Schwertkämpfer ist und außerdem unter alten Verletzungen leidet.