Cover des Buches Tanz der Ikonen (ISBN: 9783744848916)
Rezension zu Tanz der Ikonen von B.D. Winter

Spannend und Emotional

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Die Mischung aus Thriller und Liebesgeschichte ist in einer schönen Balance und sehr gut miteinander verwoben.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 6 Jahren
Liebesromane lese ich selten, Thriller hin und wieder mal und mit Romanen im Gay-Bereich habe ich bisher noch gar keinen Kontakt gehabt. Dagegen durfte ich zwei Romane von B.D. Winter, welche unter ihrem Namen Barbara Drucker und in einem völlig anderem Genre erschienen sind, schon lesen und war von ihrem Schreib- und Erzählstil begeistert. Da war es für mich natürlich klar, dass ich auch ihren neuen Roman der "Shark Temptations"-Reihe lesen wollte, auch wenn dieser genau eine Mischung aus den drei oben genannten Bereichen ist, die ich eigentlich nicht bzw. selten lesen. Und was soll ich sagen, er hat mich positiv überrascht.

Der Stil war wie bei ihren anderen Romanen sehr gut an die jeweiligen Szenen angepasst. Wird es gefährlich, schreibt sie auch "rasanter" ohne dabei Details zu verlieren, wird es romantisch oder gar erotisch, wird es ruhiger, aber auf gar keinen Fall kitschig oder bei den Sexszenen obszön. Es liest sich einfach sehr gut und durch ihre detaillierten Beschreibungen, die aber auch nicht ausufernd werden, kann man sich die Orte in Wien und auch die Personen sehr gut vorstellen. Ok, bei letzterem muss ich gestehen, dass ich schonmal in Wien war und daher einen Teil der beschriebenen Orte kenne.

Die Hauptpersonen in diesem Roman sind Julian Melnik und sein Chef Alexander Merahwi. Die Geschichte wird zum größtenteil mit dem Blick auf die beiden erzählt, aber einige Szenen folgen auch ihrem Klienten und Julians Liebhaber Toyla. Julian fand ich sofort sympathisch. Er versprüht Lebensfreude und ist insgesamt in meinem Augen ein sehr positiv eingestellter Mensch. Merahwi hingegen hatte es schwerer bei mir. Seine Ansicht, dass die sexuelle Orientierung nichts im Unternehmen zu suchen hat, ist mir im Grunde einleuchtend. Privatleben und Berufsleben sind halt nicht dasselbe, aber was er von Julian verlangt und mein Eindruck, dass ihm Julians Homosexualität in der Öffentlichkeit peinlich ist, haben ihm zu Beginn erstmal Minuspunkte bei mir eingebracht. Am Ende des Buches mochte ich ihn zwar mehr, aber im Laufe der Reihe muss er echt an sich arbeiten, damit ich ihm die Minuspunkte wieder abziehe.

Aber abgesehen von den Sympathien, die ich den einzelen Personen gegenüber empfinde oder bei manchen auch nicht, finde ich es gut, dass die Autorin Merahwi eine solche Einstellung gegeben hat. Leider entspricht es nun mal der Realität, dass es Menschen gibt, die Homosexualität als "falsch" empfinden und dies in einem Roman anzusprechen und dadurch ein Stück mehr in der Öffentlichkeit zu erwähnen, ist mehr als richtig.
Kommen wir zur Handlung selbst. Julian fängt neu bei Merahwi & Martin an und als er erfährt, dass es neben den Aufgaben, die der Öffentlichkeit bekannt sind, auch inoffizielle gibt, ist er selbst schon mittendrin auf der Jagd nach der verschwundenen Ikone. Die Suche danach überrascht immer wieder mit Wendungen. Nicht nur durch die Feinde, die sich Merahwi und Co. machen, sondern auch durch Julians Liebesleben und ein Geheimnis von Merahwi. Ich habe es beim Lesen geliebt, immer wieder überrascht zu werden, meine Lieblingsnebenfigur Dana kennenzulernen, mich über Julian aufzuregen, mich über Merahwi aufzuregen und mir Gedanken darüber zu machen, wie das alles wohl ausgehen wird. Kurz gesagt, ich hatte richtig Spaß beim Lesen und fieberte dem Ende entgegen, welches zwar den aktuellen Auftrag abschließt, aber mit einem kleinen fiesen Cliffhanger endet und so neugierig auf den nächsten Band macht.

Fazit


Tanz der Ikonen überzeugt durch seine wendungsreiche Handlung, tollen Charakteren, die alle ihre Eigenheiten haben und einem fantastischen Schreibstil. Die Mischung aus Thriller und Liebesgeschichte ist in einer schönen Balance und sehr gut miteinander verwoben.
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