Baha Taher

 4 Sterne bei 4 Bewertungen

Lebenslauf

Baha Taher, geboren 1935 in Karnak, veröffentlichte 1964 seine erste Kurzgeschichte. Sechs Romane, weitere Kurzgeschichten und nichtfiktionale Arbeiten folgten. Nach vielen Jahren des Exils in der Schweiz, wo er als Übersetzer der UN in Genf tätig war, kehrte Baha Taher wieder nach Ägypten zurück. Für seinen Roman Die Oase erhielt Baha Taher 2008 den International Prize for Arabic Fiction. Er starb 2022 in Kairo.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Baha Taher

Cover des Buches Tante Safîja und das Kloster (ISBN: 9783857879302)

Tante Safîja und das Kloster

 (3)
Erschienen am 07.08.2015
Cover des Buches Die Oase (ISBN: 9783293302266)

Die Oase

 (1)
Erschienen am 20.08.2016

Neue Rezensionen zu Baha Taher

Cover des Buches Tante Safîja und das Kloster (ISBN: 9783857879302)
A

Rezension zu "Tante Safîja und das Kloster" von Baha Taher

Die Wehmut der Erinnerung
Almut_Scheller_Mahmoudvor 5 Jahren


Das Dorf ist DER Bezugspunkt in so vielen südlichen und orientali-schen Ländern. Herkunftsort der meisten Familien, auch wenn sie in die Städte abgewandert sind,  mit verzweigten Familienbanden. Und das Dorf ist Synonym für Heimat, für die eigenen bodenständigen Wurzeln.  Und in den Erinnerungen legen sich diese wie ein schützender Mantel  um die verlorene Kindheit. 

So lässt uns auch Baha Taher an seinen Kindheitserinnerungen an sein Dorf in Oberägypten, in der Nähe von Luxor teilhaben. Wo alle um viele Ecken miteinander verwandt und verbunden waren. Wo es zwischen den Kopten des Klosters und den muslimischen Dorfbewohnern ein Geben und Nehmen gab, ein Miteinander bei Festen, wo es Wertschätzung und Toleranz gab. 

Dieser kleine Roman enthält verschiedene Erzähl- und Deutungs-Kompo-nenten : das soziale Leben, die ökonomische Situation, festgefügte Regeln von Anstand und Sitte, eine tragische Liebesgeschichte, Fatalismus und Blutrache,  Einzug der Moderne in Form von gepflasterten Straßen, von Automobilen und Tourismus. Und die erwähnte militärische Niederlage des 1967er Krieges gegen Israel ist Teil dieser Moderne. 

Wir lesen von der tragischen Liebesgeschichte der Tante Safiya und Harbi, beides ausgesprochen schöne junge Menschen, deren Schicksal sich nicht in Liebe verbindet, sondern deren Schicksalsfäden tragisch auseinander laufen. Und in Hass und Blutrache kulminieren. Dabei ist der aufgestaute Hass nur Ausdruck einer zutiefst enttäuschten Liebe. 

Baher Taher gelingt es meisterhaft, uns als Leser in dieses dörfliche Gefühlsleben hineinzuziehen, die Bewunderung des erzählenden Knaben für seine Tante Safiya zu fühlen, seine Achtung des Vaters, eines Hadsch, seine Faszination für den alten Mönch Pater Bishai, den Ehrenkodex einer gefürchteten Räuberbande zu erleben.

Eine leise Wehmut durchzieht die Erinnerungen des Erzählers, des Knaben, der aus der Rückschau von dreissig Jahren sein Dorf und seine Kindheit wiederbelebt. 

Sind Erinnerungen nicht immer wehmütig? Spielt da nicht immer eine Prise Proust „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ hinein?

Gespräche aus der Community

Bisher gibt es noch keine Gespräche aus der Community zum Buch. Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Community-Statistik

in 8 Bibliotheken

Worüber schreibt Baha Taher?

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks