Cover des Buches Lebensgeister (ISBN: 9783257300420)
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Rezension zu Lebensgeister von Banana Yoshimoto

ein tröstliches Buch

von Tsubame vor 8 Jahren

Rezension

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Tsubamevor 8 Jahren
Bei einem schweren Autounfall verliert Sayoko Ishiyama ihren Freund und Lebensgefährten Yoichi. Sie selbst, schwer verletzt durch eine Eisenstange, die sich in ihren Unterleib gebohrt hat, hat ein Nahtoderlebnis, bei dem ihr neben ihrem verstorbenen Hund auch ihr Großvater begegnet. Letzterer bereitet sie schonend darauf vor, was sie erwartet, wenn sie wieder aufwacht und wie sie es schaffen kann, den Schmerz zu verarbeiten, der auf sie zukommt.
Sayoko versteht zunächst nicht, was er ihr damit sagen will, da sie fest damit rechnet, dass sie es ist, die gestorben ist und nicht ihr Freund Yoichi.

Als Leser begleitet man Sayoko durch die Zeit des Verlustes und der Trauer. Sie, die laut des Barmannes Shingaki 'ihren Nabel verloren hat', verwaltet nun die Kunstwerke ihres Freundes in Kyoto und sucht sich gleichzeitig eine eigene Bleibe in Tokio. Dort begegnet sie dem jungen Ataru, der vor einiger Zeit seine Mutter verloren hat und ihr Andenken bewahrt, indem er das Haus regelmäßig mit frischen Blumen und Wasser versorgt. Sayoko kann den Geist der Mutter sehen, die tagtäglich lächelnd am Fenster steht und sie sieht noch weitere Geister, die zum Teil einen Heidenlärm machen.

Trotz des traurigen Themas, das dem Roman von Banana Yoshimoto zugrunde liegt, verbreitet das Buch eine Leichtigkeit, die tröstlich ist und viele japanische Werte vermittelt. Und dazu gehört eben auch der Geisterglaube. Nicht umsonst ist das O-Bon-Fest im August, bei dem nach buddhistischem Glauben die Seelen der Verstorbenen aus dem Jenseits zurückkehren, eins der wichtigsten Feste Japans.

Viele buddhistische Lehren, die die Autorin anspricht, waren mir nicht neu, aber ich glaube, dass ihr Buch sehr tröstlich sein kann, wenn man sich in einer ähnlichen Lage befindet wie die Protagonistin.
Mir hat das Buch jedenfalls Lust darauf gemacht, mich vielleicht wieder ein bisschen mehr mit Japan zu beschäftigen.
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