Cover des Buches Ein amerikanischer Traum (ISBN: 9783423345705)
NicBookss avatar
Rezension zu Ein amerikanischer Traum von Barack Obama

Ein amerikanischer Traum (Barack Obama)

von NicBooks vor 11 Jahren

Kurzmeinung: Absolut lesenswert, Ein sehr ausgesprochendes persönliches Buch. Eine Persönlichkeit auf den Weg zum 44. Präsidenten der USA.

Rezension

NicBookss avatar
NicBooksvor 11 Jahren

{Originalausgabe 1995 »Dreams from My Father: A Story of Race and Inheritance« New York / Times Books }
Ich kaufte das Buch, aber lies es noch mindestens ein halbes Jahr liegen, ich hatte gerade die Bücher der Clinton's gelesen und wollte das erst mal wirken lassen. Wer ist denn nun dieser Mann, der alles in Bewegung setzt, der die Menschen inspiriert. Vielleicht alles nur Hype? Nein. Das Buch lässt sich sehr gut lesen, sehr einfühlsam beschrieben, manchmal zum schmunzeln aber ohne Schnörkel. Man hat nicht das Gefühl man lese das Buch eines Politikers, sondern das eines selbstbewussten geprägten Menschen, der gerade neben mir sitzt bei einer Tasse Kaffee.

Obamas Eltern stammen aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen. Seine Mutter, Ann Dunham, wurde in einer Kleinstadt in Kansas geboren und wuchs dort auf. Nachdem ihre Familie nach Hawaii umzog, lernte sie Barack Obamas Vater kennen, einen Stipendiaten aus Kenia, der an der University of Hawaii studierte. Die beiden heirateten 1959, am 4. August 1961 wurde Barack geboren. Zwei Jahre später verließ Obamas Vater seine Familie, zunächst, um in Harvard seine Studie fortzusetzen, um als Ökonom für die Regierung in Kenia zu arbeiten. Der kleine Barrack musste lernen ohne Vater aufzuwachsen. Als Obama sechs Jahre alt war, heiratete seine Mutter erneut, einen Indonesier. Die Familie zog nach Indonesien und Obama ging dort vier Jahre in der Hauptstadt Jakarta zur Schule. Schließlich kehrte er nach Hawaii zurück, wo er die Highschool besuchte und bei seinen Großeltern mütterlicherseits lebte. Zu seiner Großmutter hat er ein sehr inniges Verhältnis, über seine Mutter sagte Obama später, »Sie war die größte Persönlichkeit in meinen Leben, sie war immer bemüht mir und meiner Schwester ein schönes Leben zu bereiten, obwohl es für sie nicht einfach war.Ich betraure jeden Tag meines Lebens das sie nicht mehr da ist.»

Die Beziehung zum Vater ist sehr distanziert und schwierig, trotz allem wollte er den Erwartungen seines Vaters gerecht werden, erfolgreich sein und anerkannt. Das letzte Mal sah er seinen Vater, als Barack gerade mal zehn Jahre alt war. Sein Vater starb wenige Jahre später bei einem Verkehrsunfall. Barack war einundzwanzig Jahre alt.

{ Das war alles. Sie hatte aufgelegt. Ich setzte mich auf das Sofa, von der Küche her roch es nach angebrannten Spiegeleiern, ich starrte auf die Risse in der Wand, versuchte, mir über meinen Verlust klar zu werden. Mein Vater war ein Mythos für mich, übergroß und irreal. }

Der plötzliche Tod des Vaters, ist für Obama ein einschneidendes Erlebnis in seinem Leben, was ihn heute noch sehr prägt. Obama verließ Hawaii um am Occidental College in Los Angeles zu studieren. Später zog er nach New York und schloss die Columbia University 1983 mit einem Bachelor of Arts ab. Auf der Suche nach seiner Identität und einem Lebensinhalt kündigte Obama schließlich seine Stelle als Financial Writer einer Consultingfirma in New York und machte sich 1985 nach Chicago auf dort wo er auf seine zukünftige Frau Michelle traf.

Barack Obama und Michelle Robinson lernten sich 1989 in der Chicagoer Anwaltskanzlei Sidley & Austin kennen, wo sie als Anwältin tätig war und dem Praktikanten Obama als Mentorin zugewiesen wurde. Er bat sie, zu einem seiner Community-Organizing Treffen in Chicago zu kommen. Sie sagte zu und kam zu einer Veranstaltung, bei der sie Newsweek berichtete, dass er vor den Teilnehmern darüber gesprochen habe, die Lücke zwischen „der Welt, wie sie ist, und der Welt, wie sie sein sollte“ zu schließen. Michelle Robinson und Barack Obama trafen sich weiter und heirateten im Jahr 1992, sie haben zwei Töchter.

Auf der Suche nach sich selbst, seinen Wurzeln, die vielen Stationen seines Lebens, haben aus Obama einen sehr nachdenklichen Menschen gemacht, die späteren Jugendsünden, wie er später zugab, die Reise nach Kenia und die Liebe zu seiner Frau Michelle lassen ihn zu einem selbstbewussten besseren Menschen werden.

{ Ich werde jeden Morgen aufwachen und hart für euch kämpfen.}

Auf dem Weg in die Politik muss Obama viele Hürden mit sich nehmen, als afroamerikanischer Bürger hat er mehr als einen Kampf auszustehen, Ihm wird bewusst das er sich für die Minderheiten, sozial schwacher Menschen im Land einsetzen muss, er weiß selbst durch seine Kindheit und Jugenderlebnisse, wie sehr das sein Leben geprägt hat, durch Vorurteile und Diskriminierung. Seine Wurzeln, die er sowohl in der schwarzen als auch in der weißen Kultur hatte, mögen zu der aufgeschlossenen Vision beigetragen haben, die er Jahre später in die Politik einbrachte eine Vision, in der viele Ansichten Platz finden. Er nennt es einen "Beitrag zum Verständnis der Rassenprobleme in unserem Land''.

Obama lässt tief blicken in seine Seele, was ihn persönlich bewegt, seine Unsicherheit in mancher Hinsicht, der Glaube an eine bessere Welt, die Liebe zu seiner Familie, aber er lässt auch jedem Leser mit einen Lächeln im Gesicht zurück. Entstanden ist eine Autobiografie, eine persönliche Reise des Barack Obama.

{Die Erstausgabe erschien 1995 bei Times Books in New York, 18 Jahre sind vergangen (stand 2013), Kurz nach der Erscheinung dieses Buches starb seine Mutter an Krebs. Trotz der Rückschläge in seinem Leben hat Barack Obama Wort gehalten, er hat gezeigt das man mit Verstand, Herz und Glauben für eine gute Sache, den Weg meistern kann, das man eine ganze Generation in Bewegung setzen kann, das man Menschen verändern kann, man nicht nur geradeaus schaut sondern auch nach rechts und links. Das Buch ist daher auch für mich sehr bedeutend, weil Obama es schon 95' schrieb als er noch unbekannt war. Heute ist er der 44. Präsident der Vereinigten Staaten. Er verkörpert die weltweite Sehnsucht nach einer Politik des Friedens und der Menschlichkeit. 2009 wurde Barack Obama der Friedensnobelpreis verliehen.}

Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks