Die Berichte aus Nordkorea, die uns die Presse liefert sind oftmals so überzogen, dass eine authentische Auseinandersetzung mit diesem Land als unmöglich erscheint. Dieses Buch bricht diesen Eindruck.
Sechs authentische Lebensgeschichten und Einblicke in den nordkoreanischen Alltag werden geliefert. Plausibel, logisch und ohne überzogene Dramatik verpackt die Autorin die Erlebnisse der Protagonist*innen in dieses Werk, wodurch ich eine bessere Vorstellung von Nordkorea bekommen konnte. Das Leben ist Horror und die Geschichten sind grausam, aber das Werk kommt ohne überzogene Horrorstories daher. Es freut mich, dass diese sechs Personen uns einen Einblick gewähren lassen und dass sie die Flucht aus NKorea geschafft haben, um von dem Leben dort zu erzählen. Die Geschichten sind nicht schwarz und weiß, denn trotz Flucht und Hass auf das Regime ist auch die Ankunft und das Leben in Südkorea nicht das Paradies auf Erden. Schwierigkeiten gibt es auf beiden Seiten der Grenze und diese werden in diesem Buch pointiert dargestellt. Von der ersten bis zur letzten Seite fesselt das Buch die Leser*innen und macht Lust auf mehr Informationen über das Leben in diesem verschlossenen Land der Extreme.