*Denken Sie nicht, heute sei alles anders*
Die Pubertät ändert alles im Leben junger Menschen. Durch coole Sprüche und Äußerungen kann dabei der Eindruck entstehen, die Mädchen und Jungs wissen schon über alles Bescheid. Dr. Ester Schoonbrood ist seit Jahren in Schulen unterwegs und unterhält sich dort mit Mädchen über Sexualität. Die Fragen, die ihr dabei gestellt werden, zeigen deutlich, dass das Wissen der Teenager doch nicht so groß ist, wie manchmal angenommen. Aus diesen Erfahrungen heraus ist das Buch entstanden, das medizinisches Wissen mit Tipps rund um Mutter-Tochter-Gespräche verbindet und auch Themen abseits der Sexualität angeht.
Das Buch ist in sieben Teile geteilt, die thematisch zusammenhängen. Den Auftakt macht eine Einleitung zum Thema vorbereitende Gespräche. Diese gehen auf die kindliche Aufklärung ein, darauf, was altersgerecht wovon erzählt werden kann aber auch soll. Die folgenden Kapitel beschäftigen sich mit den Veränderungen in der Pubertät, der Sexualität und der Verhütung. Abgerundet wird das Ganze mit dem Thema Gesundheit, die sich hier auf die physische (Hygiene, Vorsorge, Ernährung und Sport) aber auch auf die psychische (Pornografie, Mediennutzung, Gewaltdarstellung) bezieht.
Jedes Kapitel geht auf speziellere Fragen zum Thema ein, diese versuchen die unterschiedlichen Einstellungen, Erwartungen und Haltungen von Eltern und Kindern zu betrachten und sie auf eine Linie zu bringen. Eigene info-Kästen geben die passenden Sachinformationen wieder, während „Mutter-Tochter-Gespräche“ konkrete Anreize für diese Gespräche geben. Jedes Kapitel wird zudem mit Fragen abgeschlossen, die der Autorin bei ihren Schulbesuchen von Mädchen gestellt wurden.
Das Buch gibt einen ausführlichen Einblick in viele Themen, die Mädchen während der beginnenden (und fortlaufenden) Pubertät beschäftigen. Gut gelungen fand ich, dass es sich nicht nur auf die Sexualität und Themen wie die Verhütung beschränkte. Im Gegenteil wird hier erst einmal angesprochen, wie viel mehr sich in der Pubertät verändert. Interessant waren die Sachinformationen. Die „Mutter-Tochter-Gespräche“ waren mir allerdings zu stark vorformuliert, sodass ich sie wenig hilfreich fand – auch wenn gesagt wird, dass es sich hier nur um Starthilfen handelt. Sehr froh war ich um die vielen Hinweise, die zur Erziehung gegeben werden und die die Eltern in die Verantwortung ziehen.
Das letzte Kapitel widmet sich den Medien und den vielen Einflüssen, die Kinder und Jugendliche in diesem Bereich ausgesetzt sind. Die Warnungen, die hier ausgesprochen werden ergeben – zusammen mit den Erfahrungen aus den Schulgesprächen – ein recht pessimistisches Bild. Umso eindrucksvoller empfand ich es.
Fazit: Hier wird viel Wichtiges angesprochen, neben Sachinformationen gibt es einige Tipps.