Cover des Buches Der Schwur der Schlange (ISBN: 9783743188761)
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Rezension zu Der Schwur der Schlange von Barbara Drucker

Literarischer Hochgenuss!

von SteffiKrumbiegel vor 7 Jahren

Rezension

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SteffiKrumbiegelvor 7 Jahren

Zusammenfassung


Der Marchese della Motte setzt seinen Weg fort. Nachdem der erste Teil spannend endete, führt Barbara Drucker die Reise durch die Zeit des 18. Jahrhunderts weiter.

Man erfährt mehr von den Intrigen innerhalb des Geheimbundes der Schlange und versteht einiges, was im ersten Teil noch fehlte. Die Tiefe der Schwüre, die Strukturen des Ordens und auch zwischen den Zwistigkeiten innerhalb dieses Bunde, denn scheinbar teilen sich die Ansichten der Ordensmitglieder. Manche nutzen diesen für ihre eigenen Zwecke, damit sie ihre Machtpositionen stärken können, andere sehen eine Neuordnung der bisherigen Missstände darin. Charlotte von Rostow steht für die Botschaften des Ordens, während Scarlatti, den man manchmal als Widersacher verstehen könnte, seine eigenen Ziele verfolgt. Dann gibt es Leone, den Verräter und es gilt einen der Priester zu beschützen.

Der Marchese landet wieder einmal zwischen den Kämpfen innerhalb der Verschwörungen und versucht seinen Mann zu stehen. Auf seiner halsbrecherischen Flucht, um Marconi zu beschützen, landet er am Hofe von Sophie. Dort trifft er, nach über zwei Jahren, auf die Gräfin Rostow.

Ob die Liebe zwischen ihm und der Gräfin Rostow erneut erblühen kann oder sie sich ihren Verpflichtungen hingibt und einer Verlobung durch die Fürstin Sophie zustimmt, muss der Leser selbst herausfinden.

Fazit

Diesem Buch kann man kein Fazit verpassen. Für diese Geschichte braucht man eine Überschrift:

Literarischer Hochgenuss

Bereits beim ersten Teil lobte ich den phänomenalen Schreibstil. Sollte mir einmal jemand sagen, dass Literatur tot sei, dann empfehle ich Barbara Drucker.

Anbei wiederhole ich gerne, was ich an Büchern mag.

Ich liebe eine spannende, einmalige Geschichte.
Ich möchte Neues lernen und erfahren.
Wenn ich lese, will ich es nicht mehr aus der Hand legen können.
Und ich brauche Emotionen!!!
Ich hasse Wortwiederholungen und Logikfehler.
Naive (dämliche) Haupt- Charaktere kann ich auch nicht ausstehen.
Ursprünglich kämpfte ich mich ein wenig durch den ersten Teil. Die Namen machten mir zu schaffen, dann noch Italienisch sowie Französisch ließen den ersten Band eher Mühsam erscheinen. Was aber daran liegt, dass sich diese beiden Sprachen mir nicht erschließen. Im Russischen tue ich mich wesentlich leichter. Auch bei manchen Szenen lief es mir zu schnell und zu sprunghaft. Aber … ich lernte Barbara Drucker lesen und beim zweiten Teil eröffnete sich mir eine vollkommen neue Welt.

Ehrlich, ich verstand plötzlich die italienischen Sätze und die Namen waren kein Thema mehr.

In diesem Buch bekam ich ein vollkommen neues Bild vom 18. Jhd. Die Faszination dieser Zeit, der Marchese der einen durch die Geschichte führt, eine Kutschfahrt, die einen schwindelig werden lässt…

Ich bekam das was ich liebe, spürte, das Holpern innerhalb einer Kutsche, roch die Natur und auch den Pferdestall. Sah die Sorgen der damaligen Menschen und fand mich mitten in einer Intrige wieder. Doch der Marchese beschützte mich, blieb an meiner Seite und führte mich durch seine Geschichte.

Blut floss. Mein Atem stockte. Der Moment in dem man ein Buch nicht mehr aus der Hand legen kann, am liebsten sich eine Decke über den Kopf zieht, die Taschenlampe anschaltet und nur in dieser fantastischen Welt verschwindet. Genau das gab mit Barbara Drucker und es ist absolut perfekt geworden. Sie erreichte, dass ich nichts vorhersehen konnte, dass ich mich umgehend in ihr Werk verliebte und den dritten Teil kaum erwarten kann.

Vor einiger Zeit las ich einen historischen Roman. Dieser ging so gar nicht. Zwar empfand sich der Autor zu Höherem berufen, aber ehrlich, die Story war Müll, hatte Potential, aber sie ging nicht. Dafür bekam ich bei Der Schwur der Schlange Nervenkitzel, Leidenschaft, Sinnlichkeit und ich hatte Tränen in den Augen. Ich litt mit der Gräfin Rostow, starrte gespannt auf die Handlungen des Marcheses, war manchmal von Scarlatti genervt und dann kam der Schnitter. Tiefster bayrischer Dialekt, aber absolut grandios umgesetzt. Etwas was ich immer beneide, wenn Autoren einen Dialekt wirklich schreiben können. In dieser vollendeten Form habe ich dies noch nie erlebt.

Eigentlich müsste ich spoilern, Euch etwas verraten, aber das geht einfach nicht… oder doch? Na gut, der Marchese bleibt weiterhin eine atemberaubende Persönlichkeit. Ich verfluchte ihn, floss dahin, schmolz förmlich und verliebte mich in einige Szenen.

Sophie die ich einst mochte, mag ich nun nicht mehr. Die Gräfin die ich fragwürdig fand, entdeckte ich von einer vollkommen anderen Seite.

Barbara Drucker überraschte mich unentwegt.



Aber warum entkommt der wahnsinnige Widersacher?

Wieso muss er gehen?

Und verdammt, wann kommt Teil 3 raus???

Bewertung:

Ich wurde weder bestochen und kann es selbst kaum fassen…

Cover: 5 Sterne (Schaut toll aus! Wartet ab, bis alle drei Teile nebeneinander stehen.

Idee: 5 Sterne (Einfach den Beitrag zu Geheimbündnissen im 18. Jhd. lesen.)

Schreibstil: 5 Sterne (Sie ist genial.)

Charaktere: 5 Sterne (Ich weiß nicht, welchen ich am liebsten mag.)

Umsetzung: 5 Sterne (Echt jetzt? Schon wieder 5?)

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