Rezension zu "Sophie Scholl - Lesen ist Freiheit" von Barbara Ellermeier
„Doch nein, ich will mir meinen Mut durch nichts nehmen lassen, diese Nichtigkeiten werden doch nicht Herr über mich werden können, wo ich ganz andere unantastbare Freuden besitze.“
Das schrieb Sophie Scholl am 7.11.1942 an Fritz Hartnagel. Es ist einer der Sätze, die ich in dem kleinen Büchlein sehr, sehr mag.
Im Deutsch-Buch aus der Schule ist immerhin ein Flugblatt der Weißen Rose nachzulesen (im Bild zu sehen).
Während der letzten Tage habe ich das Büchlein "Lesen ist Freiheit!" mit Brief- und Tagebuchauszügen von Sophie Scholl (links im Bild) gelesen. Auch bisher nicht gedruckte Zeichnungen von ihr finden sich darin. So jung sie auch nur wurde, mutig war Sophie allemal! Als sie Pflichtdienste bei den Nazis verrichten musste, rettete sie sich durch heimliches Lesen vor dem Verzagen. Sie las zum Beispiel den Zauberberg von Thomas Mann. Und Augustinus. Der ist jetzt meine nächste Lektüre. Sophie musste abends heimlich lesen, weil im Lager Bücher eigentlich verboten waren. Dass wir heute unsere Lektüren in Freiheit auswählen dürfen, empfinde ich nach diesen Seiten als großes Vorrecht.
Gerade heute ist Sophie Scholl ein großes Vorbild. Auch der Name von Traute Lafrenz wird im Buch erwähnt. Bis vor kurzem sagte der mir nichts, aber aktuell wird ein Zitat von ihr als Bild in den Sozialen Netzwerken geteilt. Ihr, der letzten Überlebenden der Weißen Rose. 99 Jahre ist sie jetzt alt, lebt in den USA und macht sich ebenfalls Gedanken, wenn sie aktuelle Bilder aus Deutschland sieht. Wundert uns das?
Vielen Dank von Herzen für das Buch, liebe Barbara Ellermeier! (Falls Du das hier jemals lesen solltest.) Großartige Arbeit!!!
(Ursprünglich im Blog veröffentlicht am 03.10.2018)