Den Garten individueller, kreativer und effektiver gestalten
Cliffs Buch fällt durch äußerst sparsame Textpassagen, im Gegensatz zu seiner Flut an visuellen Momentaufnahmen - gegliedert nach thematischen Schwerpunktthemen, die allesamt mit der Gestaltung der eigenen grünen Wohlfühloase zusammenhängen - auf.
Beinahe wie aneinandergereihte einzelne Szenenschnitte eines Films wirken die vielen Einzelbilder dieses außergewöhnlichen Ideenbuchs, die jedoch ein äußerst gelungenes Ganzes ergeben. Der Autor arbeitet mit dem "Schlüssellocheffekt", dem fokussierenden Blick, der mitunter ganz andere Details sichtbar macht, die man ohne diese Sichtbündelung wahrscheinlich kaum wahrgenommen hätte.
Denn was dem geschulten Auge nicht entgeht, gehört beim Laien geführt. Und so lenken die 1500 Fotografien in diesem Werk auch nicht auf eine gestalterische Gesamtkomposition, sondern verweilen im Detail oder öffnen den Blick auf ein anderes Element oder eine harmonierende Komponente.
Gegliedert hat Cliff seinen Rundgang durch die vielfältigsten grüne Oasen dieser Welt in 14 Kapitel. Gartentore, Mauern und Zäune, Wege, Beeteinfassungen, Stufen, Gefäße, Sitzgelegenheiten oder Statuen sind Bestandteil jeweils eigener Abschnitte. Auch Felsen, Pergolen, Hecken, Aussichtspunkte und natürlich Wasser im Garten finden separate Erwähnung bzw. Abbildungen.
Ans Ende setzt der Autor dann doch noch die sonst in anderen Gartenbüchern dominierende Pflanzenpracht. Aber nicht die Benennung unterschiedlichster Arten ist von Belang, sondern Cliff geht es einzig um Farbe, Größe und Form.
Jedem Kapitel ist ein einseitiger, kurzer Einleitungstext vorangestellt, der die Fantasie beim Betrachten der nachfolgenden Bilder und Schnappschüsse anregen soll, der manchmal auf unterschiedlichste Gartenkulturen anderer Länder eingeht oder aber wertvolle Gestaltungstipps gibt.
Das Hauptaugenmerk richtet sich jedoch uneingeschränkt auf die wunderschönen Bilder. Da öffnen sich schmiedeeiserne Tore oder nur eine kleine schlichte Holztür, da ist ein einfacher, nur mit Bruchsteinplatten belegter Weg zu sehen, in dessen großzügigen Fugen kleine Blumenpolster wachsen. Schlicht, aber äußerst wirkungsvoll bepflanzte zerbrochene Blumentöpfe fungieren als Wegabgrenzung oder originelle Bänke laden zum Verweilen ein. Brücken führen über Gewässer, üppig berankte Pergolen spenden Schatten oder bizarre Felsen und Steinformationen ziehen den Blick an.
Das ganze Buch lässt der Fantasie freien Lauf. Man sollte sich entspannt zurücklehnen und das Auge fokussieren, oder von Zeit zu Zeit auch schweifen zu lassen. Und schon kann ein exotisch anmutender japanischer Garten bzw. ein Detail daraus, eine zündende Idee zur Umsetzung einer persönlichen Affinität liefern.
Nicht um die "Eins-zu-Eins-Umsetzung" geht es dem Autor, sondern um Anregung zum Entwickeln eigener Kreativität. Denn kaum jemand kann sich eine - da unbezahlbare - antike Statue in den Garten stellen, auch wenn der Platz vielleicht ausreichend ist. Von massenproduzierten Kitsch rät Cliff jedoch unbedingt ab. Geeignet sind viele architektonische Fragmente. Selbst ein alter Schornsteinkopf oder ein abgebrochener Ast können äußerst wirkungsvoller Blickfang sein.
Fazit:
"1000 Gartenideen" bietet geschmackvolle Bildcollagen zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten rund um den Garten, der die Kreativität des Betrachters wecken soll.