Mona ist eine mit sich und der Welt unzufriedene Frau kurz vor ihrem vierzigsten Geburtstag, die ihren ungeliebten Job aus einem Impuls heraus kündigt, eher unwillig ihre Geburtstagsparty organisiert und die Hoffnung aufgegeben hat, dass sich ihr schlechtes Verhältnis zu ihrer Mutter Hella jemals bessern wird. Seit Mona von ihrem Mann Frank geschieden ist, gab es zwar wechselnde Männerbekanntschaften, aber eine besonders tiefe Verbindung ist Mona nicht mehr eingegangen.
Monas Mutter Hella versucht aus einem tief sitzenden Schuldgefühl heraus, den Kontakt mit ihren beiden Kindern Daniel und Mona nicht abbrechen zu lassen. Sie weiß, dass sie aufgrund ihrer Alkoholsucht nicht für ihre Kinder da war als die Kinder ihre Mutter dringend gebraucht haben. Dieser Vorwurf belastet dauerhaft insbesondere die Mutter-Tochter Beziehung, weil sich Mona bei einem Schicksalsschlag mit 17 Jahren nicht auf ihre Mutter verlassen konnte und seitdem bitter von ihr enttäuscht ist.
Durch Zufall lernt Mona nun noch das 11jährige Pflegekind Shirin kennen. Zu ihr entwickelt Mona eine freundschaftliche Beziehung.

Barbara Kunrath entwirft ein durchaus realistisches Familiengeflecht, bei dem jedes Familienmitglied seine eigenen Sorgen und Nöte zu bewältigen hat und wo die Auswirkungen von Enttäuschungen und Verletzungen in der Vergangenheit im Heute und Jetzt sichtbar sind. Erst durch die Auseinandersetzung mit den Ereignissen von damals ist ein Neuanfang möglich. Sowohl Mona als auch Hella beginnen, sich ernsthaft mit ihren Problemen zu beschäftigen und finden vorsichtig einen Zugang zueinander.

Der Roman ist abwechselnd aus der Sicht von Mona und Hella geschrieben und läßt sich sehr flüssig und schnell lesen.

Fazit: ein schöner Familienroman und dabei unterhaltsam.