Barbara Kunz

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Lebenslauf

Dr. Barbara Kunz ist Politikwissenschaftlerin und staatlich geprüfte Übersetzerin. Sie übersetzt aus dem Englischen, Französischen und Schwedischen.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Barbara Kunz

Cover des Buches Lean In (ISBN: 9783548375496)
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Rezension zu "Lean In" von Sheryl Sandberg

leselea
Sheryl Sandberg: Eine spannende Frau

Sheryl Sandberg ist COO und Verwaltungsrätin bei Facebook und damit eine der wenigen weiblichen Führungskräfte und Top-Managerinnen weltweit. Vorher war sie bei Google, im amerikanischen Finanzministerium und bei McKinsey tätig. 2013 erschien ihr Buch Lean In – Frauen und der Wille zum Erfolg, in dem sie sich mit Frauen und Führungspositionen auseinandersetzt.

Sheryl Sandberg ist ohne Zweifel eine faszinierende Frau, vor ihrer Leistung kann man (und frau) wirklich den Hut ziehen. Es ist ihr zudem positiv anzurechnen, dass sie Situation nutzt und ihre mächtige Stimme für die Rechte der Frauen und die Gleichbehandlung der Geschlechter erhebt – auch wenn es ihr selber, wie sie gesteht, zunächst etwas Angst machte und sie die Konsequenzen fürchtete.

Den Einstieg ins Buch fand ich etwas schwierig, obwohl sich das Buch leicht lesen lässt. Sandberg legt einen Mix aus „harten“ Fakten und persönlichen Anekdoten vor, was dem Buch einerseits Seriosität verleiht, es anderseits aber auch nicht langweilig werden lässt. Meine persönlichen Schwierigkeiten lagen eher an dem (typisch amerikanisch) pathetischen Tonfall und vor allem an der Ratgeber-Aufmachung des Buches. Unter Überschriften wie Suchen Sie Ihre Wahrheit  und sprechen  Sie sie aus oder Machen Sie Ihren Partner zu einem echten Partner enthielten zwar einige interessante, bisweilen auch inspirierende Tipps, diese Auflistung von Ratschlägen hat für mich nichts mit einer „Art feministisches Manifest“ (S. 18) zu tun – zumal einige Ratschläge eher darauf abzielten, dass Frauen sich erst einmal an die Gegebenheiten anpassen und dann – wenn sie in 100.000 Jahren an der Spitze sind – einen Kulturwandel einleiten.Insgesamt gab es auch keine wirklich neuen Fakten zur Frauen und Führungspositionen bzw. Frauen und Arbeit, das rechne ich den Buch aber nicht negativ an: Es ist wichtig, die Missstände weiterhin zu benennen.

Als neue Anführerin einer Frauenbewegung sehe ich Sandberg also nicht. Dennoch hat mir das Buch als „Autobiographie“ sehr gut gefallen. Wie gesagt: Sandberg ist eine faszinierende Persönlichkeit und besonders die Darstellungen aus ihrem Leben und denen ihrer Freunde haben mir sehr gut gefallen. Sie und ihr Mann gehen mit gutem Beispiel voran: Sie teilen sich die häusliche Belastung und kämpfen im Kleinen gegen Geschlechterstereotypen an. Als persönlicher Erfahrungsbericht ist dieses Buch auf jeden Fall lesenswert!

Insgesamt war eine motivierende Lektüre mit einem positiven Grundton von einer spannenden Frau. Ein revolutionärer Beitrag zum Feminismus ist das Buch für mich jedoch nicht.

Cover des Buches Breaking the Silence (ISBN: 9783430201476)
W

Rezension zu "Breaking the Silence" von Breaking the Silence

WinfriedStanzick
Rezension zu "Breaking the Silence" von Barbara Kunz

Über kaum einen Konflikt wird so viel und so kontrovers diskutiert wie über den Nahost-Konflikt - gerade in Deutschland mit seiner historischen Verantwortung für den Staat Israel. Aber wie immer sind es die Menschen, Israelis und Palästinenser, die einen hohen Preis für diesen Konflikt bezahlen. Bei aller Unterschiedlichkeit der Lebensverhältnisse: Israelis und Palästinenser sind längst Opfer eines Konflikts, der sie zu seinen Gefangenen gemacht hat und sie einschließt in die ungleichen Positionen und Rollen, die die gegebenen Machtverhältnisse ihnen zuweisen.

Die Organisation "Das Schweigen brechen" (Breaking the Silence) wird getragen von Reservistinnen und Reservisten der Israelischen Verteidigungsarmee. Diese haben sich zur Aufgabe gemacht, im Anschluss an ihren Militärdienst über die Besatzungsrealität, die sie als Soldaten selbst erlebt haben, zu berichten.
In einer Ausstellung von Breaking the Silence, die bereits in verschiedenen Hauptstädten Europas wie auch im israelischen Parlament, der Knesset, zu sehen war, werden Fotografien gezeigt, die israelische Soldatinnen und Soldaten für private Zwecke aus dem Besatzungsalltag aufgenommen haben. Mit dieser Ausstellung erhalten Besucher Einblicke in einen Konflikt, der hierzulande große mediale Präsenz erfährt, jedoch selten so klare Konturen erhält.

In dem hier vorliegenden parallel zur Ausstellung erschienenen Buch, das die NGO „Breaking the silence“ herausgegeben hat werden in insgesamt 146 Interviews israelische Soldaten unterschiedlicher Dienstränge befragt. Die Herausgeber haben dieses zu Teil erschütternden Interviews in vier Kapitel aufgeteilt:
• „Vorbeugung“ – Einschüchterung der palästinensischen Bevölkerung
• „Trennung“ – Kontrolle, Enteignung und Annexion
• „Lebensstruktur“ – Die Verwaltung des Lebens palästinensischer Zivilisten
• Ein duales Herrschaftssystem – „Durchsetzung von Recht und Ordnung“
Es ist gut, dass durch diese Organisation die alltägliche Praxis der Besatzung und deren Folgen öffentlich gemacht werden. Keine der in diesem Buch zu Wort kommenden Soldaten zweifelt das Recht Israels auf einen eigenen Staat an. Doch die Praxis der Unterdrückung in den besetzten Gebieten droht genau diesen Staat, der doch Schutz bieten sollte für alle Juden der Welt, zu zerstören. Die systematische Missachtung der Menschenrechte höhlt schon seit langem die Demokratie Israels aus. Avo Primor, ehemaliger Botschafter Israels in Deutschland, schreibt in seinem Vorwort: Es geht „um nichts Geringeres als um die Menschenrechte und damit um das Überleben ihres Staates Israels. Denn dies sind für ‚Breaking the silence’ zwei Seiten einer Medaille.“ Und er versichert: "Diese jungen Frauen und Männer wollen niemanden verleumden, sie wiederholen keinen Tratsch und Klatsch, sie verbreiten keine Gerüchte. Sie erzählen nur das, was sie selbst gesehen haben oder sogar: was sie selbst getan haben."
Ich hoffe, dass die Bewegung, die diese Gruppe in Israel auslöst, stärker sein wird, als die immer weiter an Einfluss gewinnenden Orthodoxen und die mit ihr verbandelte Siedlerbewegung. Die nächsten Wahlen in Israel werden da ein hoffentlich klares bild ergeben.

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