Rezension zu "Jederstadt" von Barbara Martina Strebel
Haben Sie schon mal von "Schlesien" gehört?
Darüber schreibt Barbara Martina Strebel in ihrem neuesten Roman: JEDERSTADT.
Dieses Buch erzählt eine fesselnde Geschichte aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs in Schlesien. Es zeigt uns die Komplexität und Grausamkeit des Nationalsozialismus und lässt uns hautnah miterleben, wie das Leben unter dieser Diktatur wirklich war.
Es geht um Liebe, Freundschaft, Angst und Mut. Als die junge Journalistin Luise aus Stuttgart nach Schlesien geschickt wird, ahnt sie nicht, auf welche Herausforderungen sie sich einlassen muss. Sie sollte eine Reportage über den Helden Fritz Freundlich schreiben und seinen Tod glorifizieren. Ihre Recherchen zum Märtyrertod zeigen ein anderes Bild als die offizielle Berichterstattung. Ein unliebsamer Bericht wird nicht geduldet.
Auf ihren Recherchen stößt die Autorin selbst immer wieder auf erschütternde Geschichten von Menschen, die in der Nazizeit verfolgt und misshandelt wurden – sei es als Kriegsgefangene oder als Zwangsarbeiter oder als Andersdenkende.
JEDERSTADT ist nicht nur ein Roman für Politik- und Geschichtsbegeisterte. Das Buch liest sich wie ein Abenteuerroman und ist spannend wie ein Krimi. Ich konnte mich gut in Luise und Irina hineinversetzen, litt, freute und empörte mich mit ihnen. Es gibt bildlich starke und aufstellende Naturbeschreibungen.
Interessant und sprachlich sehr klug sind die vielschichtigen Charaktere angelegt, gefährlich, manchmal auch unfreiwillig komisch.
Das Buch ist für mich ein wertvoller Beitrag zur Vergangenheitsbewältigung, hochaktuell und sehr empfehlenswert.»