Barbara Naziri

 5 Sterne bei 5 Bewertungen
Autor*in von Grüner Himmel über schwarzen Tulpen, Scheherazades Kinder und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Barbara Naziri alias Aramesh – Deutsch-Iranerin mit jüdischen Wurzeln. Die Buchautorin, Lyrikerin und Menschenrechtsaktivistin lebt in Hamburg. Sie ist Gründungsmitglied beim Hamburger Flüchtlingsrat sowie bei IMUDI (Initiative für Menschenrecht und Demokratie – Iran), Mitglied im Auschwitzkomitee und in der Hamburger Autorenvereinigung. »Aramesh – Sternenlicht und Katzengold« ist ihr Debüt als Lyrikerin.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Barbara Naziri

Cover des Buches Grüner Himmel über schwarzen Tulpen (ISBN: 9783939623274)

Grüner Himmel über schwarzen Tulpen

 (2)
Erschienen am 16.02.2011
Cover des Buches Aramesh (ISBN: 9783956691454)

Aramesh

 (1)
Erschienen am 15.05.2020
Cover des Buches Granatapfelkerne (ISBN: 9783964431066)

Granatapfelkerne

 (1)
Erschienen am 17.08.2018
Cover des Buches Scheherazades Kinder (ISBN: 9783956691621)

Scheherazades Kinder

 (1)
Erschienen am 30.09.2021
Cover des Buches antastbar (ISBN: 9783939937128)

antastbar

 (0)
Erschienen am 01.09.2010

Neue Rezensionen zu Barbara Naziri

Cover des Buches Scheherazades Kinder (ISBN: 9783956691621)
Ingrid_Menzels avatar

Rezension zu "Scheherazades Kinder" von Barbara Naziri

Geschichten aus dem Morgenland , die das Leben schrieb...
Ingrid_Menzelvor 2 Jahren

Die deutsch-iranische Autorin und Menschenrechts-Aktivistin Barbara Naziri präsentiert uns in ihrem neuesten Buch  eine Sammlung von Kurzgeschichten, die sie in die Tradition der Märchenerzählerin Scheherazade in "Tausendundeiner Nacht" stellt, in denen sie weniger die Vergangenheit als  die iranische  Gegenwart lebendig werden lässt. 

Die Autorin besticht mit ihrer einfühlsamen und poetischen Sprache, mit der sie sich mit der politischen Situation ihres Heimatlndes auseinandersetzt , den LeserInnen  gleichzeitig die Augen öffnet für die verschiedenen Kulturen im Vielvölkerstaat  Iran  und dabei mit ihrer Anteilnahme, ihren Erfahrungen und  Ausdrucksmöglichkeiten direkt ins Herz trifft. 

Die deutsch-iranische Künstlerin Shirin Khoram hat diese Kurzgeschichten-Sammlung mit ihren sensiblen Tuschezeichnungen illustriert und ergänzt damit die Beschreibung der Lebensräume und Ereignisse der betroffenen Figuren  in zauberhafter und atemberaubender Art und Weise zugleich.  

Das Herz der Autorin schlägt in erster Linie für das Schicksal der Frauen im Iran. Dabei nähert sie sich den unmittelbaren Erfahrungen  in ihren Lebenswelten  an, ohne sich an westliche Emanzipationsbetrebungen und Einschätzungen zu klammern, die oftmals sogar die traditionellen Bestandteile des Lebens unterminieren (wie z.B. die Schleierfrage, die Haltung zur Familie)  und eine eindimensionale Stoßrichtung an den Tag legen.  Ihre Einschätzungen haben einen sehr eigenständigen Charakter, der auf ihre Erfahrungswelt zurückgreift  und von Empathie und Menschenkenntnis  geprägt sind.

Barbara Naziri geht es um die massive Einflussnahme der diktatorischen Politik  auf den Alltag der Menschen seit der Khomeini-Ära, die so zerstörerisch in die Lebenstruktur der Menschen eingedrungen ist, dass Angst und Panik im Vordergrund stehen und die Konfrontation mit Folter und Todesstrafe alltäglich geworden ist. Es werden aber auch Erfahrungen beschrieben, wie sie sich einfach zwischen Mann und Frau,   Eltern und Kind oder Freund und Freundin abspielen , in einem Moment oder Zeitabschnitt, wo die politischen Repressalien keinen Zugang haben, sondern sich die Nöte oder Herausforderungen  aus dem Zusammenspiel zwischen Tradition und Moderne ergeben. 

Es ist die Tiefgründigkeit und  Vielschichtigkeit in den  Erzählungen , die das Leben der ProtagonisteInnen zum Pulsieren bringt und berührende und zugleich schmerzhafte Momente für die LeserInnen zurücklässt, während der Humor, dieser Narr, der Autorin immer mal wieder auf die Schulter klopft und sich Einlass verschafft, wie sie selber betont.

Absolut empfehlenswert, diese Erzählsammlung, besonders für diejenigen, die sich gegenüber einer fremden Welt nicht verschließen und sich von den pauschalen  Anfeindungen gegen den Iran nicht abschrecken lassen. 

 


Cover des Buches Aramesh (ISBN: 9783956691454)
5418484580s avatar

Rezension zu "Aramesh" von Barbara Naziri

Aramesh Sternenlicht und Katzengold
5418484580vor 4 Jahren

Unermüdlich das Eintreten von Barbara Naziri für Menschenrechte, wozu die Deutsch-Iranerin mit jüdischen Wurzeln wahrlich Profundes zu sagen hat und sich dabei sowohl als ausgewoesene Kämpferin gegen Unrecht aller Ausprägungen, wie im unerschütterlichen Glauben an das Gute im Menschen so prominent unterstützt weiß, wie bsw. über ihre Freundin, der ungebrochen aktiven AuschwitzÜberlebenden Esther Bejarano.

Als freier investigativer, auf Wirtschaftskriminalität, unterdrückte Pressefreiheit, Politverflechtungen, Justizdefizite und Mängel im Gutachterwesen ausgerichteter Journalist ist mir keine der gegenwärtig ganz besonders um sich greifenden menschlichen Widerwärtigkeit fremd. 

Umso mehr vermag ich es einzuschätzen, wie ohne jede spürbare Verbitterung, mit enormster Sprachgewalt, stilistisch in höchster Perfektion und gänzlicher Herzenswärme, sich unglaublicher seelischer Tiefgang in wundervollen Gedichten widerspiegeln.

In Nichts stehen dem literarischen Hochgenuss die Illustrationen von Shirin Khorram nach. 

Die beiden befreundeten Künstlerinnen haben über ihre deutsch-iranische Abstammung sowohl Wissen um die Vergangenheit als auch die bedrückende Gegenwartssituation des Iran: kennen die großen kulturellen Werte des alten Persien.

Seelenfrieden ist die Bedeutung des Künstlernamen Aramesh und ihren Beitrag zu dem ihrer Leserschaft zu leisten ist aus jedem Satz nachdrücklichst spürbar, oft bricht sich die, im Gegensatz zum Okzident so blumenreiche Sprache des Orient erfreulich Bahn.

Über die Liebe soll man nicht schreiben, sondern sie leben, heißt es zu Beginn und gehört uns allen in diesen Zeiten mehr denn je ins Stammbuch geschrieben.

Einfühlsame Liebesgedichte mit allen Facetten der Höhen und Tiefen menschlicher Gefühlswelten gehen über in eine Liebeserklärung an den Iran, seine Menschen und der/den Geschichte(n) von Land und Leuten.

In gänzlich anderer Ausdrucksweise als des nüchternen Journalisten geißelt die hoch geschätzte Menschenrechtsaktivistin die unsäglichen Zustände trifft den Nerv der Menschen anders und hoffentlich wirksamer, als es der Medienwelt gelingt.

Natur im Wandel der Jahreszeiten und Betrachtungen über Alter, Tod und Vergänglichkeit nutzen weise Lebenserfahrungen der Autorin in ganz persönlichen, gerade über Corona neu zu hinterfragenden Lebensbereichen, ehe es im Spektrum Politik zu vehementer Anklage .und schonungsloser Abrechnung mit den weltweiten Brennpunkten unserer Epoche, also “meinen“ Themen kommt.

Der Widerstreit von Rüstungsindustrie, Lobbyismus, Korruption, Faschismus mit Demokratie, Humanität, Menschenrechten und Zivilcourage wird in bewegender Form aufgefächert und erschließt sich den Menschen – zumindest verbinde ich mit der unbedingten Leseempfehlung diesen Anspruch! – hoffentlich wach rüttelnder und zum aktiven Umdenken anregender, als das abstumpfend ermüdende Informations-Stakkato des medialen Überangebotes.

Humor garantiert als Schluss-Kapitel Schmunzeln und Lächeln, also den Genuss der bekanntlich besten Medizin! 

Prädikat besonders lesenswert!

Cover des Buches Granatapfelkerne (ISBN: 9783964431066)
A

Rezension zu "Granatapfelkerne" von Barbara Naziri

Granatapfelkerne - Eine einfühlsam erzählte Geschichte über die Flucht einer Familie aus dem Iran
Amariannevor 6 Jahren

Mina ist ein glückliches kleines Mädchen. Sie lebt mit fürsorglichen Eltern und ihren geliebten Großeltern in einem gemütlichen Haus in Teheran. Ihre Freizeit verbringt sie mit netten Freundinnen, besucht mit ihnen die gleiche Schule und sie hat in ihrem Garten einen speziellen Freund, den sie besonders liebt - einen wunderschönen Granatapfelbaum.

Er ist für sie mehr als nur ein Baum. Er ist ihr Vertrauter, dem sie alles erzählen kann, was ihr kleines Herz bewegt. Von seinen Früchten hat sie in einer Dose einige Kerne aufbewahrt, die sie wie ein Kleinod hütet.

Minas sorglose Kindheit wird jäh zerstört, als in Persien die Revolution ausbricht. Nichts ist mehr wie es vorher war. Ihr Heimatland wird von nun an Iran genannt, ein despotischer Herrscher hat die Macht übernommen und auf den Straßen patrouillieren schwer bewaffnete Polizisten. Niemandem unter den ehemaligen Freunden kann man mehr trauen, selbst in der Schule werden die Kinder bespitzelt.

In kindlicher Unschuld und Ahnungslosigkeit verplappert sich Mina während des Unterrichts und erzählt von westlichen Videos und Büchern, die zuhause angesehen und gelesen werden. Das hat schlimme Folgen.

Zum großen Schrecken der Familie stürmt noch am gleichen Abend die Polizei ins Haus und durchsucht rigoros die Schränke nach verdächtigen Videos und Büchern.

 Minas Eltern werden für den nächsten Tag aufs Revier befohlen. Die Großeltern wissen, dass ein Verhör gleichzeitig die Festnahme bedeuten wird. Daher raten sie dringend zu sofortiger Flucht.

In Windeseile werden die notwenigsten Habseligkeiten gepackt und Mina bleibt gerade noch Zeit ihr wichtigstes Hab und Gut, die Dose mit den Granatapfelkernen, an sich zu drücken und zu ihrem Granatapfelbaum zu laufen. Sie umarmt ihn, als wolle sie Schutz bei ihm suchen.

Dann heißt es schweren Herzens von den Großeltern Abschied zu nehmen; eine schmerzliche Trennung auf ungewisse Zeit steht ihnen bevor.

Die aufregende Flucht in den Westen, ins Ungewisse, beginnt.

Barbara Naziri gelingt es, diese beschwerliche Reise, die durch mehrere Länder führt, auf besondere Weise zu schildern. Der Leser wird in die Ereignisse hineingezogen und lebt und leidet mit, insbesondere mit der kleinen, tapferen Mina.

 Dieser spannenden Erzählung will ich nicht vorgreifen, doch so viel sei verraten: Mina gelingt es, in dem fremden Land, in dem sich die Familie niedergelassen hat, ihre Granatapfelkerne zum Sprießen zu bringen. Nun weiß sie, sie ist angekommen. Sie hat ihre neue Heimat gefunden.

Diese Geschichte ist für Kinder wie für Erwachsene gleichermaßen bedeutsam und lehrreich. Besonders unseren Kindern sollte sie nahe gebracht werden. Dann werden sie erkennen, was es für Flüchtlingskinder bedeutet, Heimat und Freunde verlassen zu müssen, um in der Fremde einen Neuanfang zu bewältigen.

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