Rezension zu "Spiel im Morgengrauen" von Arthur Schnitzler
Die Geschichte um den jungen Leutnant Kasda beginnt zunächst heiter und unbeschwert. Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände lässt er sich jedoch auf ein Hazardspiel mit einem gewissen Konsul Schnabel ein und gerät immer tiefer in den Sog des Spiels. Sein Versuch, sich zum Begleichen der sehr hohen Spielschulden Geld von seinem Onkel auszuborgen, scheitert. Dieser hat eine ehemalige Geliebte von Kasda geheiratet, die ihn mit seiner alten Schuld ihr gegenüber konfrontiert. Als schließlich doch der Onkel mit dem Geld eintrifft, hat sich Kasda bereits erschossen.
Das Buch beeindruckt durch die zwei virtuos miteinander verflochtenen Erzählstränge (die Geschichte um das Hazardspiel und die Geschichte von Kasdas seinerzeitiger Liebschaft) und durch die Unausweichlichkeit, mit der Kasda auf sein fatales Ende zusteuert.
Die Qualität der Sprache Schnitzlers ist beeindruckend. Sie erinnert mich an Meisterzeichnungen, bei denen nur wenige, perfekt gesetzte Linien ein Bild entstehen lassen. Eine klare Empfehlung für Leserinnen und Leser, die eine präzise, nuancenreiche Sprache lieben.