Rezension zu "Alles, was wir geben mussten" von Kazuo Ishiguro
Normalerweise lese ich keine Science Fiction. Bei Alternativwelt-Romanen mache ich hin und wieder eine Ausnahme wie bei Haruki Murakamis "1Q84" oder Ian McEwans "Maschinen wie ich". Kazuo Ishiguro lässt seine Protagonistin Kathy selbst erzählen. Obwohl ihr Ton oft unterkühlt ist, entspinnt sich eine sehr sensible Erzählung um Kathy, Ruth und Tommy. "Alles, was wir geben mussten" liest sich eher wie ein Internatsroman. Und genau das gefiel mir. Neben der grausamen Tatsache, welcher Bestimmung Ruth und Tommy zugedacht sind, habe ich sehr viel aus deren Alltag erfahren. Es sind mitunter die einfachen Probleme Pubertierender. Und genau das macht die Figuren so nahbar. Kazuo Ishiguro hat ein tolles Buch verfasst, das nun bald zwanzig Jahre alt ist.