Cover des Buches Das Lied des Leuchtturms (ISBN: 9783959591249)
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Rezension zu Das Lied des Leuchtturms von Barbara Schinko

Bewegende Liebeserzählung vor einer bildhaft schönen Kulisse!

von buchlilie vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Ein gefühlvoller irischer Sommerroman, der die Perspektiven dreier Frauen auf bewegende Art in sich vereint.

Rezension

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buchlilievor 6 Jahren

Cover:

Das Cover stimmt unmittelbar auf die Geschichte ein. Es zeigt Protagonistin Bee zwischen den Dünen des irischen Strandes stehend, wie sie versonnen auf das Meer hinausblickt. Einzig der gewählte rote Schriftzug für den Titel fügt sich meiner Meinung nach nicht harmonisch ein. Mich erinnert er an eine krakelige Kinderhandschrift, weshalb mir eine andere geschwungene Schriftart passender erschienen wäre.


Meine Meinung:

Wichtig: Diese Buchbesprechung wurde aufgrund eines zugesendeten Rezensionsexemplars verfasst. Ich bedanke mich herzlich bei Barbara Schinko für die Bereitstellung. Einen Einfluss auf meine Meinung nimmt dies selbstverständlich nicht.

„Opa und Oma, Miss Alvy und Macallis, sie alle hatten den Turm mit ihren Liebesliedern erfüllt.“ (Das Lied des Leuchtturms, Pos. 1290)

Mit „Das Lied des Leuchtturms“ hat Barbara Schinko einen gefühlvollen irischen Sommerroman geschaffen, der die Perspektiven dreier Frauen in sich vereint. Auf welche Arten sie zusammenhängen, kann jeder für sich selbst herausfinden. Es gibt offensichtliche, aber auch solche, die verborgen zwischen den Zeilen dieser Geschichte liegen. Jedes Kapitel enthüllt etwas mehr über sie, sodass man letztendlich zu einer anregenden Reise zwischen Gegenwart und Vergangenheit eingeladen wird.

Um den Kopf von all den Enttäuschungen daheim frei zu bekommen, verbringt Beatrix einige Wochen im Leuchtturm ihres Großvaters in Irland. Nicht nur die misslungene Aufnahmeprüfung für ein musikalisches Studium bedrückt ihr Herz, auch die Trennung von Lars nimmt unentwegt ihre Gedanken ein. Doch weder das beschauliche Dörfchen Macallis‘ Anchor noch die raue See vermögen ihr etwas Frieden zu schenken. Bis sie eines Morgens den jungen Schafhirten Owen kennenlernt und sich auf der Insel des Leuchtturms ein neues Lied anstimmt …

Barbara Schinko lässt den Leser durch die Ich-Erzählerperspektive an Bees Gedanken teilhaben, während sie von Alvy und Goldstar in der personalen, dritten berichtet. Ihre gewählten Worte sind leicht und äußerst bildlich. So manche Metapher ließ mich umso intensiver das Rauschen des Meeres vernehmen, den reißenden Wind und den Regen spüren oder die feinen Salztröpfchen, die unentwegt in der Luft umherschwirren, auf der Zunge schmecken. Einzig häufige Wortwiederholungen, wie z. B. „Lied“, „Liebeslied“ oder „Treibgut“ trüben etwas das Leseerlebnis. So hatte ich irgendwann das Gefühl, dieselben Passagen an anderen Stellen noch einmal zu lesen, obwohl der Kontext zweifellos ein anderer war.

Die Charaktere haben mir in ihrer Ausarbeitung wirklich gefallen. Besonders nah gingen mir die Schicksale der ersten beiden Leuchtturmfrauen … ein affektives Seufzen ließ sich da kaum unterdrücken. Sie sind es, die den Zauber Amhrán Grás begründen und fortsetzen. Auch Bees Geschichte ist ergreifend, doch muss ich gestehen, dass sie für mich zu schnell Richtung Liebesdrama tendierte. Auch habe ich den ersten Kuss nicht gleich zu Beginn erwartet. Hier hätte ich mir tatsächlich einige Seiten mehr gewünscht, damit ihr Abenteuer Zeit hat, sich zu entwickeln. Die Dorfbewohner mit ihren eigenen Geheimnissen, seien es Owen, Pat oder Marnie, ebenso wie die vereinzelten gälischen Sprüche, konnten mich dagegen vollkommen verzaubern. All diese Komponenten haben dazu beitragen, dass ich mich mühelos in jenem kleinen, lebhaften Dorf von Freibeuternachfahren wiedergefunden habe.

Fazit:

„Das Lied des Leuchtturms“ ist ein Roman voll tief-emotionaler Impressionen. Man taucht förmlich ein in die Magie, die diesem geschichtsträchtigen Ort innewohnt. Da einige Formulierungen und Wendungen in meinen Augen Schwächen aufweisen, vergebe ich insgesamt vier Sterne.

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