Der Untertitel sagt eigentlich alles: Witzige Geschichten rund ums Thema Kochen! Man hätte noch "Für Kinder" hinzufügen können – obwohl, bei näherem Nachdenken ... besser nicht, denn das Buch ist eben nicht bloß für Kids. Auch Erwachsene werden ihren Spaß an den Kochstorys haben.
Zunächst mal: Es geht nicht nur um die nach einer japanischen Insel benannten Riesenkürbissorte, wie es der Titel nahelegt. Der Band hat weitaus mehr Verrücktheiten zu bieten: ein ertrinkendes Handy, Kassler mit Honig und ein bisschen Wespe, einen brennender Rasen, einen explodierenden Dampftopf und und und.
In 14 munteren Kurzgeschichten beweist die Gevelsberger Autorin Barbara Schwittmann Fantasie, Witz und psychologisches Feingefühl. Man merkt, dass die Dame früher mal Lehrerin war. Die Lust daran, jemandem etwas beizubringen, strömt förmlich aus den Zeilen – aber eben ohne, dass man als Leser dabei den gehobenen Zeigefinger gezeigt kriegt.
Der Clou dieses Buches sind natürlich die aufbereiteten Gerichte (von denen übrigens mir als Gourmand vor allem das "Hähnchen in bunter Paprika" Appetit macht). Zu jeder Story gibt es ein Rezept, die Kochanleitung ist in den jeweiligen Geschichten integriert.
Unerwähnt bleiben soll nicht das liebevolle Layout dieses pfiffigen familienfreundlichen Kochbuchs, das vom Hamburger HolzheimerVerlag herausgebracht wurde – einem Verlag, der dafür bekannt ist, Bücher nicht einfach so nach 08/15-Machart auf den Markt zu werfen, sondern sich beim Look stets extrem viel Mühe gibt. Dazu passen auch die niedlichen Illustrationen der bekannten Cartoonistin Garbriele "Merli" Merl.
Fazit: Eine wundervolle Alternative zu den immer gleichen TV-Kochshows, mit denen man als Zuschauer seit einiger Zeit förmlich totgeschlagen wird.
Rezension zu "Der verrückte Hokkaido" von Barbara Schwittmann