Rezension zu "Jonglieren" von Barbara Trapido
Barbara Trapido hat eine wunderschöne Art zu erzählen und die Geschichte des Buches passt perfekt dazu.
Skurille, liebenswerte Charaktere bevölkern das Buch. Das Buch ist eine Beziehungskomödie, ein Entwicklungsroman, eine Familientragödie, eine Verwechslungsgeschichte, mal todtraurig und mal brüllendkomisch. Da ist Christina mit ihrer Adoptivschwester Pam, da sind ihre Eltern, da sind zwei junge Männer, Peter und Jago und noch einige mehr, die sich in vielen Konstellationen mit vielen Irrungen und Wirrungen zueinander finden. Ein bißchen erinnert es an Shakespeares Sommernachtstraum. Chaotisch, voller Beziehungsfallstricke, aber nie unübersichtlich und es bleibt immer faszinierend.
Es kommt nicht von ungefähr, daß Shakespeare auch als Collegearbeit Einzug hält in den Roman. Denn der Vergleich drängt sich dem Leser immer mehr und mehr auf.
So schreibt die Romanfigur Christina ein College Essay über das Thema "Shakespeares Komödie - eine bessere Tragödie"
"Symmetrie ist das A und O. Und wenn das Ende des fünften Aktes gekommen ist und es sind noch lose Enden übrig - eine Frau ohne Mann; ein Herzotum in den falschen Händen - , ist das kein Anlaß zur Sorge, denn Shakepeare wird stets intervenieren und eine Lösung präsentieren. Er wird aus dem Fundus arbeitsloser Schauspieler hinter den Kulissen einen herausgreifen und auf die Bühne schieben, dessen zweifarbige, geschlitzte Pluderhosen farblich auf die Szene abgestimmt sind.(...) Die Komödien enden in einem Jonglierakt; sie halten eine Balance in der Luft, die unseren Unglauben herausfordert. "