
Der ferne Spiegel
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Gelebte Geschichte im 14. Jahrhundert
Sokrates
04. June 2013 um 11:15Barbara Tuchman, US-amerikanische Historikerin und Journalistin, widmet sich in ihrem wohl berühmtesten Werk dem ereignisreichen 14. Jahrhundert als historischer Epoche. Das Mittelalter befand sich auf seinem Zenit, Rittertum und Herrschaftsausbildung erlebten ihre Blütezeit. Gleichzeitig wurde Europa von mehreren, sehr heftigen Pestwellen überrannt, die bis zum Ende des 14. Jahrhunderts schließlich 50 % der Bevölkerung eliminiert hatten. Tuchman gelingt etwas, das – eben weil es so anspruchsvoll erscheint – selten realisiert wird: umfassend zu beschreiben. So erklärt sie nicht nur historische Ereignisse und deren kausale Verknüpfung, sondern auch kulturelle Phänomene, Kriege, Biographien. Dies alles zusammengefasst, gelingt ihr der Versuch, ein Zeitalter derart komplex zu erfassen, dass man staunen kann. Kombiniert um eine lebendige, bildhafte und scheinbar mühelose Sprache (auch in guter Übersetzung) wird dieses Buch – auch wenn es eher für Laien geschrieben wurde – auch für den Historiker zu einem zwingenden Lesestoff.Gelebte Geschichte im 14. Jahrhundert
Sokrates
04. June 2013 um 11:12Barbara Tuchman, US-amerikanische Historikerin und Journalistin, widmet sich in ihrem wohl berühmtesten Werk dem ereignisreichen 14. Jahrhundert als historischer Epoche. Das Mittelalter befand sich auf seinem Zenit, Rittertum und Herrschaftsausbildung erlebten ihre Blütezeit. Gleichzeitig wurde Europa von mehreren, sehr heftigen Pestwellen überrannt, die bis zum Ende des 14. Jahrhunderts schließlich 50 % der Bevölkerung eliminiert hatten. Tuchman gelingt etwas, das – eben weil es so anspruchsvoll erscheint – selten realisiert wird: umfassend zu beschreiben. So erklärt sie nicht nur historische Ereignisse und deren kausale Verknüpfung, sondern auch kulturelle Phänomene, Kriege, Biographien. Dies alles zusammengefasst, gelingt ihr der Versuch, ein Zeitalter derart komplex zu erfassen, dass man staunen kann. Kombiniert um eine lebendige, bildhafte und scheinbar mühelose Sprache (auch in guter Übersetzung) wird dieses Buch – auch wenn es eher für Laien geschrieben wurde – auch für den Historiker zu einem zwingenden Lesestoff.Leserunde zu "Das Haus Gottes" von Charlotte Lyne
yari
Hallo, Charlotte Lyne hat sich bereit erklärt, im Rahmen einer Leserunde "Das Haus Gottes" mit uns zu lesen. Exemplare kann ich leider keine zur Verfügung stellen. Aber vielleicht hat schon jemand das Buch oder kann es neu oder gebraucht erwerben. Der Klapptext zum Buch lautet wie folgt: Ein Schiff für den König, ein Geheimnis im Haus Gottes und die Macht einer verbotenen Liebe Portsmouth, England, 1336. Der schwelende Konflikt zwischen England und Frankreich verhilft der Hafenstadt zum Aufschwung. In dieser Blütezeit hält die lebenslustige Dorothy Hochzeit mit Symond, dem hübschen Sohn des visionären Schiffsbauers Aimery Fletcher. Voller Zuversicht sieht sie ihrem neuen Leben entgegen, doch schon bald zerbricht ihr Traum vom Glück, denn Symond entpuppt sich als Frauenheld und Luftikus. Als französische Kriegsschiffe die Stadt in Schutt und Asche legen und Dorothys kleiner Sohn in der Feuersbrunst stirbt, wendet sie sich in ihrer Verzweiflung Aimery zu. Sie ist die erste Frau, die sein vor Trauer verwundetes Herz berührt, seit er als angeblicher Mörder seiner Gattin geächtet ist. Wird es ihnen gemeinsam gelingen, in der nun von Krieg und Pest gebeutelten Stadt zu überleben? Wer Lust hat mitzulesen, kann sich ja einfach hier eintragen. Liebe Grüße Yari- 368
Rezension zu "Der ferne Spiegel" von Barbara Tuchman
doktormabuse
01. March 2013 um 13:13Gut als Vorhaltespiegel für den abstandshaften Blick auf die Zustände unserer Zeit, die in vielem an das Mittelalter, wie es hier dargestellt ist, erinnern. Nur die Körperstrafen fehlen. Ansonsten ist die Ausplünderei der das System versorgenden, arbeitenden Bevölkerung durch die 'edlen Herren' die gleiche geblieben. Das ist das eigentlich erschütternde Statement dieses Buches (eines, das es direkt gar nicht abgibt). Vom Titel und seiner Message einmal abgesehen, handelt es sich bei Frau Tuchmann offenbar um eine Barbara Wood der geschmiert geschriebenen anglo-amerikanischen Geschichtsschreiberei. Wer in seinem Output über das Mittelalter wie auch über den Vorabend des Ersten Weltkriegs schreibt, ist eben kein ausgewiesener Experte. Und das wird im Text nur allzu deutlich. Die Quellen sind zu dünn, zu einseitig, werden zu unkritisch hingenommen. Es ist frankophil geschrieben, von französischen Quellen belegt, die Quellenangaben mangelhaft, da einseitig (wozu ein solches Register, wenn viele interessante dinge darin nicht belegt sind...) - und auch in der Wortwahl sehr tendenziös. Fazit: gut lesbar, aber als historisches Lehrbuch mit Vorsicht zu genießen. Und: es zieht sich sehr in die Länge. Ich empfehle: 'Toppler' von E.W. Heine - eine bessere flüssig lesbare Darstellung des Mittelalters fand ich bisher nicht. Lasse mich aber gern belehren!Frage zu "Der Name der Rose" von Umberto Eco
LESE-ESEL
Wer kennt einen guten, anspruchsvollen Historischern Roman aus dem Mittelalter? - "anspruchsvoll" heißt, er soll ähnlich sein wie "Der Name der Rose" von Umberto Eco: Viel Informationen über das Mittelalter (auch philosophisch), aber kein "Herz-Schmerz-Liebesleid".- 19