Der Anfang liest sich ganz nett, dann werden die Sätze immer verwirrender und die zentrale These wird ständig wiederholt. Das ist typisch für amerikanische Sachbücher (die Autorin war lange Zeit Gastprofessorin in den USA). Man könnte den Text wahrscheinlich auf 10 Seiten eindampfen...
Barbara Vinken
Lebenslauf von Barbara Vinken
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Barbara Vinken
Angezogen
Die Blumen der Mode
Ratzinger-Funktion
Thomas Bernhard Hab & Gut
Bestien
Diva
Eleganz
Neue Rezensionen zu Barbara Vinken
Rezension zu "Thomas Bernhard Hab & Gut" von André Heller
Zum 30. Todestag ( 12. Februar 1989) von THOMAS BERNHARD hat André Heller einen Band zusammengestellt, der sich mit dem Hab & Gut des „Erregungshochleistungsvirtuosen“ beschäftigt.
BERNHARDS STIL
AUSNAHMEWESEN. Am 12. Februar, drei Monate nachdem die Uraufführung seines Stückes „Heldenplatz“ am Burgtheater ganz Österreich auf den Kopf gestellt hatte, starb Thomas Bernhard. Rechtzeitig zu seinem 30. Todestag (an den auch im Akademietheater zwischen 11. Und 20. 2. mit einem Leseprogramm erinnert wird) bringt der Brandstätter Verlag einen sehr feinen Band zu ,,Hab und Gut" und Stilbewusstsein des ewigen Provokateurs auf den Markt. Initiiert und zusammengestellt hat ihn André Heller, nachdem er den sorgfältig inszenierten Privatkosmos im ehemaligen Wohnhaus des Autors in Ohlsdorf betreten hatte. Beeindruckt von diesem durchkomponierten Haus hat Heller dann Experten versammelt, um sich mit den Wohnstätten Bernhards zwischen Obernathal und Ottnang zu beschäftigen. So schreibt u. a. Dietmar Steiner als Architekturexperte über die Häuser und Räume und die Modehistorikerin Barbara Vinken über Bernhard als ,,Dandy im Hause Österreichs“, der die Krachlederne als sein ländliches Verkleidungsritual schätzte. Die Fotos aufgenommen von Hertha Hurnaus.
Rezension zu "Die Blumen der Mode" von Barbara Vinken
Innere Deutung und Geschichte der Mode
Ende des 20. Jahrhunderts kam sie „in Mode“. Die in Schnitte umgesetzten „erotischen Fantasien“, bei Versace, Montane, Gaultier und anderen wichtigen Modeschöpfern.
„Inspirieren lassen sie sich von oftmals bizarr anmutenden Obsessionen“. Höchste Absätze, Schnürkorsetts, Lackleder. Und nehmen damit auf, was „Trend“ ist im „wahren Leben“.
Was nur ein, sehr prägnantes, Beispiel dafür ist, wie die Mode und das Design der Mode immer und immer wieder empathisch es verstanden haben (und verstehen), gesellschaftliche Entwicklungen, Nischen, Neuausrichtungen bereits im Vorfeld zu erspüren und Trends zu setzen, bevor überhaupt jene Nische „Mainstream“ geworden war.
Nicht nur an dieser Stelle gehen Mode und zunächst kleinere, individuelle Entwicklungen Hand in Hand und machen hoffähig, was zu Beginn eher Aufbegehren darstellte oder einer Absonderung vom Mainstream diente.
Die Swinging Sixties, die Zeit des Punk, eben jene erwähnte Phase des „Fetish“ (zu der Valerie Steel eine überaus treffende Modetheorie von „Fetisch. Mode. Sex. Macht“ im Buch beisteuert.
Ebenso, wie mit den Einsichten und Einblicken von Pierre Bourdieu und Yvette Desault zugleich Zeitgeschichte in der Betrachtung der konkreten Mode der konkreten Zeit aufgedeckt wird. Wie sich die Aufspaltung der „Szene“ in eine Avantgarde (rive gauche) und des weiterhin starken exklusiven Klassizismus etablierter Häuser (rive droite) sichtbarer Ausdruck der „Teilung der herrschenden Klasse in eine alte und eine neue Bourgeoisie“ vollzog.
Da, wo der Körperkult begann und die Ummantelung des Körpers nur mehr dazu diente, diesen bestmöglich zu präsentieren. „Der Körper und nicht mehr das Kleid wird…zum gesellschaftlichen Distinktionsmerkmal schlechthin“. Dem entsprach der Trend des Designs, den Körper als „natürlichen“ zu zeigen und nicht mehr, wie zuvor, das Kleid als solches in den Mittelpunkt zu stellen, um den Körper teils auch bestmöglich zu kaschieren.
Vor allem nun eben wurde Mode genutzt, um den „Werte des Trägers / Trägerin“ durch die Kleidung herauszustellen. Ein Wert, der für eine bestimmte Schicht nun eher darin lag, das herauszustellen, was Zeit, Kraft und Geld gekostet hat, der eigene, natürliche, schlanke und in jedem Alter jugendlich wirkende Körper.
Zwei Einblicke in das, was Barbara Vinken mit der sehr lebendigen und in sich durchaus aus verschiedenen Perspektiven kommenden Beiträgen in diesem Werk geleistet hat.
Die Mode quasi „vom Bügel“ zu nehmen und die tieferen Bezüge der Mode zum gesellschaftlichen Leben, zum Selbstverständnis der Menschen in der konkreten Zeit aufzuzeigen und die Reaktionen von Literaten, Soziologen, Philosophen, Modetheoretikern und vielen mehr daraufhin aufzunehmen.
Metrosexualität, Kunst und Krieg, Mode und Armee, Anzug und Eros und Dutzende mehr an teils sehr konkreten, teils eher abstrakten Zuwendungen zur Mode und deren Bedeutung sind die Themen, die vielfach im Buch versammelt sind.
Texte, so unterschiedlich sie sind, denen doch in der Zusammenschau im Buch gelingt, das Ziel, das sich Vinken gesetzt hat, zu erfüllen.
„Die Mode in ein anderes als gewohntes“ Licht zu rücken und anders über diesen „schönen Schein“, der oft als Avantgarde soziologische Entwicklungen begleitete und beförderte, diesen zumindest immer einen sichtbaren Ausdruck verschaffen hat, zu denken.
In einem der stärksten „Signalbereiche“ des Menschen, bei dem gilt: Mode war nicht und ist bis heute nicht konsensuell.
Ein gerade aufgrund der Vielfalt der Stimmen und der Vielfalt der Richtungen, aus denen diese Stimmen kommen und wessen sie sich annehmen sehr interessantes und aufschlussreiches Buch über Sinn, Zweck und Entwicklungen der Mode.
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