Story
Saskia van Ammer ist eine glückliche und erfolgreiche Frau, die mit ihrem liebevollen Mann und ihrer lebhaften Tochter in Amsterdam lebt. Doch nach einem Fahrradunfall ist nichts mehr wie es scheint: Saskia fühlt sich nicht mehr wohl in ihrer Haut und hält es für notwendig, sich mit dem Verschwinden ihrer totgeglaubten Zwillingsschwester zu beschäftigen. In ihrer ehemaligen schwedischen Heimat angekommen, findet sie Klaras Tagebücher, versinkt immer mehr in ihre düstere Vergangenheit und verliert sich selbst.
Doch wird sie nicht nur von ihren eigenen Gefühlen geplagt, sondern auch noch durch Kriminalinspektor Adolfsson verfolgt, der bei Klaras Verschwinden zu viele offene Fragen vermutet. Wird sich der Fall lösen lassen und Saskia wieder eine glückliche Frau werden können?
Meinung
Ich persönlich habe einige Zeit gebraucht, bis ich mich mit dem Schreibstil der Autorin angefreundet habe. Saskia denkt meist in kurzen abgehackten Sätzen, die das Lesen anstrengend machen (Bsp.: "Das macht mich noch nervöser. Ich sehe ihn nicht mehr an. Malin ist als erste im Haus."). Andererseits spiegelt dies natürlich wunderbare ihre innerliche Verwirrung wider, sodass man hier auch von einer Meisterleistung der Autorin sprechen kann.
Hat man sich erstmal an den Schreibstil gewöhnt, so findet man sich sehr schnell in der Geschichte zurecht und stellt sich von Anfang an die Frage: "Was ist mit Klara passiert? Könnte sie noch leben? Was hat Saskia damit zutun?" Der Spannungsbogen wird somit bis zum Ende bis ans Äußerste aufrechterhalten, sodass man gar nicht aufhören will zu lesen, bis man Gewissheit hat, was passiert ist.
Die Figuren sind mir teilweise unsympathisch gewesen, weil ich sie meist einmal durchschütteln wollte. Saskia hat sich immer mehr in ihrem persönlichen Kokon versteckt und sich nur noch auf Klaras Tagebücher fixiert, während Klara in ihren Tagebucheinträgen zusehends schneller in ihr Verderben gestürzt ist. Und das alles nur, weil sie einen schlechten Umgang hatte: ihre geliebte Freundin Desirée.
Autorin
Barbara Voors wurde 1967 in Stockholm geboren und lebte sogar einige Jahre im Iran. Sie arbeitete zudem für eine kirchliche Hilfsorganisation und war in Simbabwe und Mosambik tätig. Ihre Liebe zum Schreiben fand sie durch ihre Arbeit als Journalistin bis zum Jahre 1997. Heute lebt sie wieder in Stockholm und hat 2001 ihren Roman "Insomnia" veröffentlicht.
Barbara Voors
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Neue Rezensionen zu Barbara Voors
Durch das erste Drittel habe ich mich gequält, wollte einfach zuklappen. Es ging mit Savannas Zustand nicht weiter. Sie trat auf der Stelle, wiederholte sich. Besonders, was den Verlust ihres Sophnes Martin anging (6J.), der vier Jahre zuvor an Krebs verstarb.
Ausserdem ist Savanna sehr ungewöhnlich in ihrer 'nicht-Gefühlswelt'. Sie möchte 'keinen Platz einnehmen', nicht präsent sein.
Das hat mich dann so beschäftigt, ob das wohl möglich ist. Nie eine Meinung kund tun, nie Interesse zeigen. Minimalistisch agieren. Ich habe es versucht, einen ganzen Tag lang. es ist mir nicht gelungen...;o) Ich nahm praktisch nicht mehr 'am Leben' teil.
Paraleel lief die Geschichte von einer Elizabeth, deren Leben und Wirken Savanna durchleuchtete. Es ging um eine Dissertation. Und so finden sich in beiden Geschichten immer mehr Übereinstimmungen. Hauptthema ist dabei die Gewalt in der Familie / Frauen. Und nicht zu vergessen der Mord, deren Mörder + Opfer Savanna mit 6 Jahren sah und was sie seit damals verdrängt hatte. Der Mörder ist noch immer präsent und bedrängt Savanna.
Und so las ich dann dieses Buch mit dem ungewöhnlichen Schreibstil doch noch bis zum Ende. Im Gesamtblick hat es mich berührt, zum Nachdenken gebracht und zum Nachahmen animiert.
Nur 3 Sterne für das langweilige erste Drittel.
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