Rezension zu "Der Stein des Himmels" von Barry Hughart
Ich weiß nicht so recht, was ich von diesem Roman halten soll. Auf der einen Seite strotzt er geradezu von Unikaten an Personen und haarsträubenden Abenteuern, die diese erleben, auf der anderen Seite fand ich das alles doch reichlich überdreht und nur begrenzt komisch.
Dass es Hughart an Phantasie mangelt, kann man wirklich nicht behaupten. Aber irgendwie gelingt es ihm nicht, eine gewisse Verwirrung vom Leser fern zu halten. Ich habe gut 70 Seiten benötigt, um mich in der Geschichte zurecht zu finden. Verwirrend auch die vielen chinesischen Namen, die verschiedenen Zeitstränge und Zitate.
Da steigt die Hauptfigur der Handlung Meister Li (oder ist „Nummer Zehn der Ochse“ nicht die eigentlich zentrale Figur, er berichtet zumindest in Ich-Form?) sogar in die 9 Höllen der neokonfuzianischen Welt ab, um einen verwickelten Fall aufzulösen und das Leben eines schönen Mädchens zu retten. Irgendwie handelt es sich insgesamt um eine Art Krimi, ein Fall von Morden am Mönchen so gelöst werden, verwebt sich aber mit der alten Geschichte des „ lachenden Prinzen“, der 750 Jahre zuvor das Tal in Schrecken gehalten hat. Die Geschichte nimmt gegen Ende rasant an Fahrt zu und hat einen haarstäubenden Verlauf.
Fazit: Ein bisschen „Indianer Jones“, ein bisschen „Maigret“, ein bisschen „die Mumie“. So richtig vom Hocker gerissen hat mich dieses Buch aber leider nicht.