Cover des Buches Blut von meinem Blut (ISBN: 9783442381401)
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Rezension zu Blut von meinem Blut von Barry Lyga

Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt

von kitty_montamer vor 10 Jahren

Rezension

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kitty_montamervor 10 Jahren

Der erste Satz


Sie hatte geschrien, aber sie hatte nicht geweint.


Meine Meinung

Inhalt
Jazz denkt endlich einigermaßen Ruhe zu haben, doch plötzlich sucht ein Detective aus New York den jungen Mann auf. Er soll ihm helfen die mysteriösen "Hut&Hund" Morde aufzuklären, da die New Yorker Polizei vor einem großen Rätsel steht. Er setzt seine ganze Hoffnung in Jazz, der damals bei einem anderen Serienkiller ja auch schon als Profiler mit ermittelt hat. Jazz kehrt seiner Freundin vorerst den Rücken zu und geht nach New York. Ahnungslos, worauf er sich da eingelassen hat. Wird er helfen können den Serienkiller zu fassen?


Es gab Körperteile in Hülle und Fülle, manche mitgenommen, andere nicht. Aber wenn Hut&Hund ein Puzzle war, das man zusammensetzen musste, schien er Teile aus verschiedenen Schachteln zu verwenden.
Seite 327



Charaktere
Jazz ist mir schon sympathisch gewesen, allerdings ist er mir das ganze Buch über nicht so ganz ans Herz gewachsen. Es hat mir bei ihm das gewisse Etwas gefehlt, was sich die ganze Geschichte über hingezogen hat. Jazz hat schon viel miterleben müssen, vor allem, weil er es mit seinem Vater nicht wirklich einfach hat, bzw. hatte. Dies merkt man auch an seinem Verhalten. Er ist sehr selbstbewusst und weiß genau, was er will und so handelt er auch. Leider kam er mir manchmal ein wenig zu "Superheldenhaft" rüber, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass er mehr Kenntnisse besitzt, als die Polizei.
Conny, seine Freundin, mochte ich viel mehr als Jazz. Sie ist so herzlich und so unglaublich selbstlos. Sie macht einfach alles für ihren Freund, was mir zwar manchmal etwas zu viel wurde, mich aber nicht gestört hat. Conny liebt Jazz von ganzem Herzen und stellt sich deswegen auch gerne mal gegen ihre Eltern, die diese Beziehung absolut nicht gut heißen.


"Ich glaube, wenn das Spiel aus ist, fangen die echten Probleme an."
Seite 403



Gesamt
Ich habe leider nicht gewusst, dass "Blut von meinem Blut" die Fortsetzung von "Ich soll nicht töten" ist, denn dann hätte ich natürlich zuerst den ersten Teil gelesen. Dies empfehle ich allen, die Interesse an "Ich soll nicht töten" haben, denn es wird sehr oft auf den ersten Fall eingegangen, was die Spannung aus dem Buch schon raus nehmen könnte. Notwendig zum Verständnis von "Blut von meinem Blut" ist der erste Teil allerdings nicht. In häufigen Rückblenden wird auf das erste Buch eingegangen, so dass man gut die Hintergrundgeschichte kennen lernt und auch sofort alles versteht.
Der Schreibstil von Barry Lyga hat mir an sich gut gefallen, nur was mir total fehlte war der Spannungsaufbau. Mir waren es viel zu viele Informationen zu seinem ersten Fall, was dazu führte, dass sich bei mir einfach keine Spannung einstellen wollte. Ich habe mich zu Anfang ernsthaft durch die Seiten quälen müssen, weil mich die Geschichte absolut nicht gepackt hat. Hinzu kam, dass ich den Protagonisten nicht so gut in mein Herz schließen konnte. Er ist mir einfach zu "Superheldenhaft". Die Polizei in New York übersieht mal eben in fast jedem Fall ein entscheidendes Detail, welches Jazz natürlich sofort entdeckt und so mit zur Aufklärung beitragen kann. Das war mir ein bisschen zu überspitzt dargestellt und hat mich auch genervt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Polizisten, die ihren Job schon jahrelang machen, von einem Jungen noch was über ihre Arbeit lernen können.
Die Idee von dem Sohn, der unter keinen Umständen so ein Soziopath werden möchte wie sein Vater fand ich sehr gut. Allerdings mangelte es aus meiner Sicht leider an der Umsetzung. Die ganze Geschichte hat mich doch sehr an "Ich bin kein Serienkiller" von Dan Wells erinnert, was ich ein bisschen schade fand. Zwar findet man hier die "Fantasy-Elemente" nicht, die in Dan Wells Roman zweifellos vorhanden sind, der gleiche Ansatz ist dennoch zu erkennen. Diese Tatsache hat mir den Spaß am Lesen schon ein bisschen genommen.
Was mich positiv überraschte war, dass es wirklich Wendungen gab, mit denen ich nicht gerechnet hätte.


Fazit

Ich habe lange überlegt, wie ich diesen Thriller bewerten soll. Es ist leider nicht wenig, was mir nicht so an diesem Buch gefallen hat. Zu aller erst wäre das, was für mich einen guten Thriller ausmacht: Spannung, Gänsehaut. Davon war so gut wie nichts zu spüren. Die Geschichte plätschert erst so dahin, bis endlich mal etwas passiert. Der Spannungsbogen schlägt aber leider trotzdem nicht aus. Erst beim letzten Drittel des Buches war ich endlich mal gepackt und wollte wissen, wie es endet. Vorher hatte ich manchmal schon überhaupt kein Verlagen mehr, das Buch überhaupt aufzuschlagen. Die Grundidee der Geschichte gefällt mir an sich sehr gut, erinnert mich aber leider ein bisschen zu sehr an Dan Wells Serienkiller-Reihe.
Der große Knall am Ende hat meine Bewertung noch ein bisschen gerettet. Das offene Ende mag ich jetzt nicht so, allerdings lässt es auf einen dritten Teil schließen. Ob ich den lesen werde? Ich weiß es noch nicht, denn leider konnte mich "Blut von meinem Blut" nicht überzeugen. Meine großen Erwartungen, die ich an diesen Thriller hatte, konnten nicht erfüllt werden.

© www.mybooksparadise.de
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