Cover des Buches Blut von meinem Blut (ISBN: 9783442381401)
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Rezension zu Blut von meinem Blut von Barry Lyga

Die Stigmatisierung, Sohn eines Killers zu sein...

von Floh vor 10 Jahren

Kurzmeinung: eine glanzvolle Fortsetzung zu "Ich soll nicht töten". Großartiger Thrill, ungeahnte Wendungen, packender Nervenkitzel!

Rezension

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Flohvor 10 Jahren
Nach Band 1 "Ich soll nicht töten", kam ich nicht drumrum, auch gleich den Folgeband "Blut von meinem Blut" zu lesen. Ich habe schon viele Thriller gelesen, und auch schon viele Themenbereiche beschritten, aber das was von Autor Barry Lyga hier in beiden Bänden umgesetzt wird, dass hat mich definitiv sprachlos gemacht und für Nervenkitzel und entsetzen gesorgt. Psychologisch ein sehr ausgefeilter Thriller, der sich gut an Band 1 anfügt, jedoch auch problemlos einzeln gelesen werden kann.
Beide Teile habe ich auf der Verlagshomepage http://www.randomhouse.de/blanvalet/ entdeckt.

Zum Inhalt (Klapptext):
"Nur ein Killer kann einen Killer zur Strecke bringen! ...
Um zu beweisen, dass er nicht wie sein Vater ein psychopathischer Killer ist, arbeitete der siebzehnjährige Jazz Dent bereits mit der Polizei seiner kleinen Heimatstadt Lobo’s Nod zusammen. Und jetzt bittet ein zu allem entschlossener Detective aus New York City den jungen Mann um Hilfe. Ein Serienmörder erfüllt die Bürger und die Polizei der Ostküstenmetropole mit Entsetzen, und nur Jazz scheint fähig, den grausamen Killer zu stellen. Doch in den Häuserschluchten des Big Apple wird er bald selbst vom Jäger zum Gejagten …"

Handlung:
"Stell dir vor, der berüchtigtste Serienkiller der Welt wäre dein Vater …! (Zitat aus Band 1 "Ich soll nicht töten")...

Jazz half bereits der Polizei in Lobo´s Nod, einen Killer zur strecke zu bringen, dennoch hat sich seine Situation bei seiner irren Großmutter und sein Ansehen im Ort nicht verbessert. Er bleibt nun mal der Sohn von Billy Dent. Punkt. Nur seine Freundin Connie und der empfindsame Howie sowie Sheriff Tanner. Jazz wartet einfach darauf, endlich volljährig zu werden und ein neues Leben ohne die Sozialdienstmitarbeiter zu beginnen.
Plötzlich meldet sich das NYPD bei ihm und bittet um die Hilfe bei der Suche nach dem brutalen Serienkiller "Hut und Hund". Jazz bietet seine Hilfe an, nachdem er einige Steine zu Hause aus den Weg geräumt hat (die Sorge um die Großmutter und das Überzeugen der Tante Samantha und des Sozialdienstes). Überraschenderweise reist auch Connie mit nach New Yorkt. Sie will Jazz unterstützen, beide machen ungeahnte Entdeckungen und können der Polizei rasch einige Tipps im denken eines Soziopathen geben. Doch dann taucht eine ganz neue Gefahr auf.....

Schreibstil:
Schon im ersten Teil hat mich der Autor durch sein schonungsloses Draufstoßen und seiner realen Recherche als Leserin gewonnen. Auch hier in "Blut von meinem Blut" beweist Autor Bary Lyga zu mutigen und erschreckenden Werkzeugen, um die Leser mit Nervenkitzel und Hochspannung an die Seiten zu fesseln. Das was Barry Lyga hier auftischt, ist nichts für zarte Gemüter und reicht schon fast ins Genre Psychothriller. Denn hier gibt es Einblicke in die kranke Psyche eines Soziopathen, hier gibt es Kaltblütigkeit und gnadenloses Schrecken. Der Autor Lyga weiß es die Leser gleich zu Beginn an die Seiten zu fesseln, auch wenn man den ersten Band nicht kennt, erhält man als Neuleser gleich alle wichtigen und spannenden Fakten. Sein Wiedererkennungswert ist hier zweifellos der gnadenlose und direkte Ton und die psychologischen Aspekte und Gedanken eines 17 Jährigen Teenagers, dies beweist er auch in diesem neuen Fall für Jazz. Autor Barry Lyga bedient das Genre perfekt. Er hat eine verstörende und grausamme Story erschaffen, leider ist auch hier die einzige Schwäche, da mir einige Punkte zu sehr weit hergeholt erscheinen (bsp. Connies Entschluss heimlich auch nach New York zu reisen, um die Ermittlungen zu unterstützen...) Autor Bary Lyga besitzt einen ausgesprochen gekonnten und intelligentem Wortschatz.

Charaktere:
Jazz, ein 17 jähriger Teenager, der es ohnehin nicht leicht hat. Sein Vater, ein bestialischer Killer, seine Großmutter wird immer verrückter und altert zusehends, Freunde hat er keine außer Howie und Connie. Ständig steht er unter Beobachtung und der Sozialdienst hält eine Auge auf den Jungen des berühmten Killers. Sehr nah und eindringlich schildert der Autor die Gedanken und Ängste von Jazz, so zu werden wie sein kaltblütiger Vater. Wie nah ist Jazz wirklich dran, als Psychopath die Bombe platzen zu lassen?
Viel Geschick und Können beweist der Autor bei der Darstellung seiner Charaktere, wenn das Böse und die kranke Psyche einen Namen hätte, stünde dieser hier im Buch geschrieben. Ich habe noch niemals eine so derart ausgefeilte Zusammenstellung an Rollen und Nebenrollen in einem Buch vorgefunden....Diese Persönlichkeiten lassen den Leser nicht mehr los. Der Opfer-Täter-Status ist nicht klar definiert und wird zum Ende der Story der reinste Albtraum...
Auch Freundin Connie erhält in diesem Thriller eine tragende Rolle, ihre Entwicklung wird die Leser noch sehr verwundern und überraschen.

Meinung:
Das ganz besondere an diesem Thriller ist, dass er mich wirklich geschockt und sprachlos werden lassen hat. Eine gelungene und würdige Fortsetzung. Pluspunkt ist, dass man diesen neuen Fall für Jazz auch problemlos ohne den ersten Band mit ganzer Spannung und Fesselung genießen kann. Hier wird es dem Neuleser an nichts fehlen. Das gelingt selten einem Autor so fein ausgearbeitet. Leider habe ich eine Schwäche im Plot für mich erkannt, die mich leider einen Stern abziehen lässt, da mir der plötzliche Sinneswandel von Connie, auch nach New York zu reisen, sehr unrealistisch erscheint. Dieser Autor traut sich was und hat seinen Schritt jedoch zuvor gut recherchiert. Dieser Thriller ist hart und gnadenlos, dennoch regt der Fall zum Nachdenken an, denn Jazz wird immer Gebrandmarkt sein mit der Stigmatisierung, der Sohn eines Killers zu sein. Mir gefällt zudem der sachliche und sprachlich geschickte Wortlaut des Autors. Er glänzt mit Intelligenz, Wissen, Erlebtem und Vielseitigkeit. Sprachlos. Ein gutes Werk, was zum Nachdenken anregt und einen bitteren Geschmack hinterlässt. Thriller wie er sein muss, mit minimaler Schwäche

Cover:
Dieses Cover ist sehr gut gelungen. Ein Blickfang in hoher Qualität. Es passt stimmig an den ersten Teil und sieht optisch im Bücherregal toll zusammen aus.

Der Autor:
"Barry Lyga hat bereits mehrere in den USA gefeierte Jugendbücher geschrieben. Seit seinen Recherchen für seinen Debüt-Thriller Ich soll nicht töten weiß er beunruhigend gut über alle Methoden Bescheid, wie man eine Leiche verschwinden lässt. Der Autor lebt und arbeitet in New York City."

Fazit:
Psychologisch ausgefeilt und hammerhart! So soll es sein. Als Folgeband, oder einzeln sehr gut zu lesen!
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