Rezension zu Alice Schwarzer von Bascha Mika
Rezension zu "Alice Schwarzer" von Bascha Mika
von Antje
Rezension
Antjevor 16 Jahren
Die Biografie von Bascha Mika ist sehr aufschlussreich, was die Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland angeht, besonders was die Anfänge betrifft. Die Person Alice Schwarzer und deren Arbeit wird sehr kritisch dargestellt, was mitunter zu einer heftigen Demontage von Frau Schwarzer führt. Ich würde zu gerne eine Gegendarstellung dazu lesen. Auf jeden Fall lässt das Buch den Blick auf Alice Schwarzer anders werden, sie scheint der Frauenbewegung nicht eingeschränkt gut getan zu haben, im Gegenteil. Mir wurde auch noch einmal schlagartig klar, dass sie sich öffentlich in den letzten Jahren nie ernsthaft mit Frauen streitet. Ja, sie wertet einige öffentlich ab, spricht Ihnen eine die Fähigkeit eine eigenständige Position zu vertreten ab, in Sachen Feminismus, aber sie diskutiert nicht inhaltlich mit anderen, das tut sie zumindest öffentlich nur mit Männern. Bascha Mika erklärt, dass durch das Aufwachsen mit nicht.traditionellen Geschlechtsrollenmustern in ihrer eigene Familie, die Oma autoritär, die Mutter unselbstständig und abhängig, dafür aber der Großvater liebevoll, umsorgend, Alice Schwarzer lernte Frauen zu misstrauen. Das habe sich bis heute nicht geändert. Ist schon sehr paradox für eine Feministin. Ausdruck findet das wohl nicht zuletzt im Umgang mit Mitarbeiterinnen, besonders mit jenen die anders als Frau Schwarzer Akademikerinnen sind. Wir habe ja auch an der Diskussion mit Lisa Ortgies gesehen, wie das so ablaufen kann. Warum sind die nie zusammen öffentlich aufgetreten? Wie auch immer: spannend zu lesen, ich kann es nur empfehlen!