Bastien Loukia

 4,4 Sterne bei 7 Bewertungen
Autor*in von Verbrechen und Strafe.

Lebenslauf

Bastien Loukia ist ein französischer Maler, Illustrator und Comic-Autor. Seine Arbeiten wurden vielfach ausgestellt, seine erste Graphic Novel über den Komponisten Eric Satie erschien in Frankreich im Jahr 2016.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Bastien Loukia

Cover des Buches Verbrechen und Strafe (ISBN: 9783957284426)

Verbrechen und Strafe

 (7)
Erschienen am 24.09.2020

Neue Rezensionen zu Bastien Loukia

Cover des Buches Verbrechen und Strafe (ISBN: 9783957284426)

Rezension zu "Verbrechen und Strafe" von Bastien Loukia

Alternative zum Original?
Ein LovelyBooks-Nutzervor 3 Jahren

Rodion Romanowitsch Raskolnikow ist ein Student aus Sankt Petersburg, der am Rande der Gesellschaft Ende des 19. Jahrhunderts lebt. Als eine böse, alte Pfandleiherin aus seiner Not Profit schlagen will, und ihm viel zu wenig Geld auszahlt, beschließt er, die Welt von der Wucherin zu befreien. Eine gute Tat, wie er sich einredet, doch es läuft nicht, wie geplant. In den folgenden Tagen plagt Rodion sein Gewissen in Form von Alpträumen und Verfolgungswahn. Grade jetzt reisen Mutter und Schwester an, Letztere soll gewinnbringend verheiratet werden, um die Familie vom Elend zu befreien. Immer enger zieht sich die Schlinge zu.. 

Düster ist die Geschichte, unheilvoll. Allerhand tragische Figuren lernen wir kennen, deren Schicksale betroffen machen. Die Art der Illustration passt dazu, die Bilder sind roh, kalt, sie weisen einen Mangel an Ästhetik auf, würde ich sagen, sie sind nicht schön, aber dafür umso prägnanter und pointierter. 

Bastien Loukia hat ein 800-Seiten Werk in 160-Seiten umgewandelt, und das hat er sehr gut gemacht. Ohne das tatsächliche Werk zu kennen, bekam ich die gekürzte Handlung verständlich, spannend und eindringlich präsentiert. Die psychologischen und psychosozialen Aspekte, die Dostojewski in seinem umfangreichen Buch sicher differenziert ausgearbeitet hat, werden hier durch wenige treffende Sätze und Bilder auf engstem Raum dargestellt, und schließlich ein Kunstwerk für sich.

Sind Graphic Novels für euch "richtige Literatur"? Gar eine Alternative zum Original? Diese Graphic Novel hatte für mich den Reiz, dass ich das Original wohl nie lesen werde, aus verschiedenen Gründen. Die Intention Dostojewskis blieb trotz Comicstil spürbar und ich habe einen Überblick über die Handlung eines seiner Hauptwerke erhalten. 

Eine gelungene Abwechslung!

Cover des Buches Verbrechen und Strafe (ISBN: 9783957284426)
Gwhynwhyfars avatar

Rezension zu "Verbrechen und Strafe" von Bastien Loukia

Comic Version sehr fein gelungen
Gwhynwhyfarvor 4 Jahren

Der Roman «Schuld und Sühne» des Schriftstellers Fjodor Michailowitsch Dostojewski, neu richtig übersetzt mit «Verbrechen und Strafe», wurde ab Januar 1866 in zwölf Teilen in der Monatszeitung «Ruskji Vestnik» in Russland veröffentlicht und erschien erst über zehn Jahr später abgeändert in Buchform. Ein bedeutender Roman der russischen Literatur. Ein Kriminalroman, der sich mit der vorherrschenden Gesellschaftsform beschäftigt: Armut und Ungleichheit; mit einem Verbrechen und der daraus resultierenden Schuld. Sankt Petersburg um das Jahr 1860, Entbehrung, Akoholismus und Prostitution prägen das Straßenbild. Der arme Jurastudent Rodion Raskolnikow, der sich gerne mit Napoleon vergleicht, sich den meisten Menschen überlegen fühlt, glaubt, ein gewissenloser Mensch zu sein, der einfach tun kann, was er will. Um an Geld zu kommen, plant er den perfekten Mord. 


«Ich wollte bei der Ausführung die denkbar größte Gerechtigkeit walten lassen ... Unter allen Läusen wählte ich die allerunnützeste ...»


Im Visier hat er eine habgierige Pfandleiherin, die für ihn Abschaum ist, weil sie letztendlich ihre Kunden, die von ihr abhängig sind, auspresst, betrügt. In ihrer Wohnung erschlägt er sie brutal mit einem Beil. Dummerweise kommt ihre Schwester dazu, die er nun auch erschlagen muss. Nach der Tat verfolgen ihn fiebrige Schuldgefühle, Dämonen überfallen seinen Geist. Die Angst, entdeckt zu werden, hängt im Nacken. Und obwohl ein anderer den Mord gesteht, wird der Mörder am Ende von der Hure Sonja geläutert, indem sie ihm von der Auferweckung des toten Lazarus vorliest. Er stellt sich, wird zu acht Jahren Strafarbeit in einem sibirischen Straflager verurteilt. Sonja begleitet ihn dorthin. 


Circa 700 Seiten hat der Klassiker, und ich war gespannt, wie diese Adaption als Graphic Novel umgesetzt wird. Zeichnungen arbeiten mit Emotionen. Soziales Milieu, ein Täter, der sich intellektuell überlegen fühlt, seine seelische Zerrissenheit nach der Tat, die ihn dann doch unerwartet überfällt, die Angst vor der Entdeckung. Seine Dämonen, die ihn dazu treiben, zu glauben, mit guten Taten etwas wieder gut zu machen. Die Umsetzung funktioniert. Natürlich spiegelt eine Graphic Novel nicht die russische Literatur. Darum geht es nicht. Die Bedeutsamkeit des Romans liegt ja in der Aussage. Und hier hat Bastien Loukia tiefe Atmosphäre geschaffen. Die Aquarelle geben das historische soziale Milieu wieder, die ärmlichen Lebensverhältnisse, wie auch in die Sankt Petersburger Gesellschaft; skurrile Typen, detailliert und ausdrucksstark gezeichnet, wechselnde Perspektiven. Menschliche Abgründe, der Konflikt von Rodion Raskolnikow kommt gut zur Geltung, ebenso seine Alpträume. Es gibt schauerliche Momente, sein Fieberdelirium, Träume, eine von ihm beobachtete Tierquälerei. Besonders gut hat mir der Mix aus verschiedenen Kunststilen gefallen, die sich immer wieder einschieben. Farben wechseln mit der Atmosphäre, detaillierte Figuren legen die Charaktere offen, in all ihrer Verderbtheit. Gleich zu Anfang werden die einzelnen Charaktere in Porträtform vorgestellt, eine sanfte Einführung auf die Figuren, die folgen werden. Ein Comic, das sich lohnt zu lesen. Eine Altersangabe hat der Knesebeck Verlag offengelassen. Es ist eine Allage Graphic Novel, die ab 14 Jahren empfehlen würde – ein Klassiker, der brutale Szenen beinhaltet.


Bastien Loukia ist ein französischer Maler, Illustrator und Comic-Autor. Seine Arbeiten wurden vielfach ausgestellt, seine erste Graphic Novel über den Komponisten Eric Satie erschien in Frankreich im Jahr 2016.

 https://literaturblog-sabine-ibing.blogspot.com/p/verbrechen-und-strafe-von-bastien.html


Cover des Buches Verbrechen und Strafe (ISBN: 9783957284426)
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Rezension zu "Verbrechen und Strafe" von Bastien Loukia

„Raskolnikow“
Literaturwerkstatt-kreativvor 4 Jahren

„Literaturwerkstatt- kreativ / Blog“  stellt vor:

Graphic Novel „Verbrechen und Strafe“ Fjodor Dostojewski / Bastien Loukia


„Ein Klassiker der Weltliteratur in neuem Gewand“


„Von Moral, Gerechtigkeit, Schuld und Sühne“

In Sankt Petersburg lebt der begabte, aber in Armut lebende Jurastudent Rodion Romanowitsch Raskolnikow. Er muss immer wieder Teile seines sowieso schon sehr kargen Besitzes bei der gefürchteten wucherischen Pfandleiherin Aljona Iwanowna versetzen. Aus dem Gefühl einer intellektuellen Überlegenheit heraus plant er die Pfandleiherin umzubringen und eines Tages geht er zu ihr und erschlägt sie mit einem Beil. Unerkannt schafft er es zu entkommen. 

„Nach der Tat gleitet er immer tiefer in Schuldgefühle ab und stellt sich schließlich selbst.“

Fazit:

Schon seit längerem habe ich die literarische Gattung der „Graphic Novels“ für mich entdeckt und stelle immer mal wieder einen zeitlosen Klassiker im neuen Gewand auf meinem Blog vor. Diesmal ist meine Wahl auf Fjodor Dostojewski mit seinem Weltklassiker „Schuld und Sühne“ gefallen. In älteren Übersetzungen heißt der Titel auch „Raskolnikow“, in neueren hingegen – wie auch in diesem Graphic Novel – „Verbrechen und Strafe“.

Quasi ein russischer Klassiker, der immer noch aktuell ist. Dostojewski verstand es wie kein zweiter, die Psyche der Menschen zu verstehen und in seinen Werken zu verarbeiten. Schafft Bastien Loukia diese psychische Zerrissenheit des Protagonisten „Raskolnikow“ in seinem Werk entsprechend darzustellen und auf knapp 160 Seiten – von ca. 800 Seiten im Original – zu kürzen?

Aus meiner Sicht ist es ihm sehr gut gelungen; vor allem auch mit dem Blick auf jüngere Leser, diese an Klassiker der Weltliteratur heranzuführen. Die Wahrscheinlich eher zu einem „Graphic Novel“ zu greifen als zu einem dicken Wälzer, ist doch sehr groß. Der Autor hat die Geschichte sehr gut verständlich zusammengekürzt, dabei jedoch den Inhalt des Originals weitgehend als roten Faden erhalten. Sehr hilfreich finde ich es, dass am Anfang des Buches die einzelnen Charaktere in Porträtform auf einer Doppelseite vorgestellt werden und man so bei Bedarf schnell nachschlagen kann, um den Überblick über die handelnden Personen zu behalten.

Die psychische Zerrissenheit „Raskolnikows“ hat der Autor sehr gekonnt in seinen hervorragend gezeichneten Bildern, vor allem in detaillierten Darstellungen einzelner Szenen (z.B. die Darstellung von Raskolnikows Albträumen) interpretiert. Aber auch die ärmlichen Lebensverhältnisse in Sankt Petersburg zur Mitte des 19. Jahrhunderts werden eindrucksvoll dargestellt. Loukias Zeichnungen spiegeln seine Kreativität und sein Können wider, seine kraftvollen Bilder – ob farbig oder als Schattenspiel dargestellt – sind sehr mannigfaltig in der Darstellungsweise und spiegeln die jeweiligen Stimmungen gekonnt wieder.

Wieder ein toller „Graphic Novel“ aus dem Knesebeck Verlag!





https://literaturwerkstattkreativblog.wordpress.com/2020/12/29/graphic-novel-verbrechen-und-strafe/


Besten Dank an den Knesebeck Verlag für das Rezensionsexemplar.

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