Rezension zu "The Long Earth" von Baxter Stephen Pratchett Terry
USA in naher Zukunft: ein exzentrischer Physiker stellt die Bauanleitung für eine scheinbar sinnlose und sehr simple Apparatur ins Internet. Auf der ganzen Welt bauen Interessierte die Maschine nach, legen den Schalter um und verschwinden. Nach anfänglicher Panik stellt sich heraus, dass plötzlich die Tür zu unzähligen Parallelwelten offen steht. Die nächsten sind mit unserer Erde fast identisch - nur haben sich nirgendwo Menschen entwickelt. Mit einem Mal ist unbegrenzt Raum vorhanden, die Goldpreise fallen ins Bodenlose, Ströme von Siedlern verlassen die Erde, um in unberührter Natur neu anzufangen.
Joshua gehört zu einer Art Menschen, die als "natürliche Stepper" nicht auf eine Maschine angewiesen sind, um von einer Welt zur anderen zu kommen. Er wird von einer mächtigen Firma angeheuert, an einer Expedition teilzunehmen, die weiter von unserer Erde wegführen soll als jemals zuvor. Auf dem Weg lernt er nicht nur Tausende Planten kennen, sondern freundet sich auch mit seinem sehr unkonventionellen Reisegefährten an. Bald stellen sie fest, dass Homo sapiens nicht das einzige intelligente Wesen in den parallelen Welten ist und dass von weit draußen, langsam aber stetig, eine existentielle Gefahr auf die Menschheit zurollt.
Das Buch ist leicht zu lesen und sehr interessant. Ich kann nicht sagen, dass es spannend im konventionellen Sinn ist: weder Schlachten noch knappe Verfolgungsjagden kommen vor. Eher ist es das Ausloten der verschiedenen Möglichkeiten der Entwicklung des Lebens auf den Welten, die den Reiz des Buches ausmachen. Wer sich ein bisschen für Evolution interessiert, findet hier sicher schöne Ideen. Und die Spannung wird bestimmt im zweiten Teil kommen, der wohl nicht umsonst "The Long War" heißt.