Rezension zu "Die Gründung des Landes Thüringen" von Beate Häupel
Die Geschichte der Umwälzungen in Deutschland von 1918/19 sind uns hinlänglich aus dem Schulunterricht bekannt.
Doch was geschah in den nichtpreußischen Bundesländern des Reichs?
Diese Frage beantwortet das Buch"Die Gründung des Landes Thüringen" für die Region Thüringen. Hier durchliefen acht Staaten völlig konträre Entwicklungen, bis sie sich endlich 1920 / 22 zum Freistaat Thüringen vereinigten:
In Schwarzburg-Rudolstadt und -Sondershausen wandelte der letzte regierende Landesfürst beide Fürstentümer in eine Republik um, bevor er als letzter Monarch des Deutschen Reiches, einige Tage nach dem Kaiser, abdankte.
Die in Realunion verbundenen Herzogtümer Sachsen-Coburg und Gotha trennten sich. Der Freistaat Sachsen-Coburg entschied sich per Volksentscheid für den Anschluss an Bayern. In Gotha wurde mehrfach versucht, eine sozialistische Räterepublik nach sowjetischem Vorbild zu errichten.
Die Fürstentümer Reuss wurden Freistaaten und vereingiten sich zum Volksstaat Reuss, bevor dieser wiederum dem thüringischen Gesamtstaat beitrat.
Eine rasante, vielschichtige Entwicklung, fern von der Reichspolitik und daher so spannend!