Rezension zu ColourLess – Lilien im Meer von Beatrice Jacoby
Eine tolle Erzählung über das "Mehr" im Leben
von SaSu13
Kurzmeinung: Eine wunderbar metaphorische Geschichte über das Mehr und das Meer :)
Rezension
SaSu13vor 6 Jahren
Zunächst möchte ich mich für den Gewinn dieses Romans bedanken und das schöne, gemeinsame Leseerlebnis.
Inhalt:
Eine Welt der Isolation ohne Farben – ein dystopisch-romantischer Urban-Fantasy-Roman über den Kampf gegen Konventionen und die Kraft der Liebe
In der isolierten Kleinstadt Mary’s Yard sind die Menschen durch einen Gendeffekt farbenblind. So auch Kalla und Sander. Die beiden stammen aus zwei völlig verschiedenen Welten: Er ist der tadellose Mustersohn des Bürgermeisters und sie eine sogenannte »Meerjungfrau«, ein Mädchen aus dem Problemviertel am Hafen, das mit dem Kopf lieber in den Gewitterwolken über ihrer Heimat steckt als in der streng genormten Realität.
Durch ein Missverständnis kreuzen sich die Wege der beiden und allen Konventionen ihrer Herkunft zum Trotz entwickelt sich ein starkes Band zwischen ihnen.
Doch ihre Gefühle werden auf eine harte Probe gestellt, als Kalla und Sander unverhofft das Geheimnis der Farbe entdecken, das alle Wahrheiten in ihrer schwarz-weißen Welt in Frage stellt – selbst die als Volksmärchen verschriene Liebe.
Bald müssen sie sich entscheiden: Wie weit sind sie bereit für die Farbe und für die Liebe zueinander zu gehen?
Meine Meinung:
Ich muss sagen, dass ich mit einer relativ klischeehaften Liebesgeschichte gerechnet habe, die halt zufällig in einer farblosen Welt spielt. Ich wurde eines besseren belehrt!
Ganz im Gegensatz zu meiner Erwartung bekommen wir hier von der Autorin eine Gesellschaft auf einer Insel, deren Entstehung und Praxis gut erklärt und das Zusammenleben der Menschen nach und nach verständlich gemacht wird. Zufällig finden wir in dieser dann die beiden Protagonisten Sander und Kalla, die beide wirklich Persönlichkeit besitzen!
Sander ist als Sohn des Bürgermeisters mit großen Erwartungen und Druck aufgewachsen, die er jetzt mit einem Studium und Fleiß erfüllen möchte. Obwohl er am Anfang noch ein sehr schüchterner und zerdenkender Zeitgenosse ist, finde ich seine Entwicklung im Laufe der Zeit wirklich toll!
So wie auch die toughe, selbstständige Kalla ist er kein typischer Charakter in dem Genre - was mir wirklich zugesagt hat. Gerade weil der Roman um die 600 Seiten umfasst, lernt man die Beiden kennen (und lieben).
Zwischen ihnen funkt es natürlich (auch wenn einer von ihnen dies aus bestimmen Gründen nicht wahrnimmt), aber zu keinem Zeitpunkt empfand ich die Geschichte durch die Liebesbeziehung überladen! Das hat die Autorin wirklich gut hinbekommen.
Ein anderer Aspekt, den ich wirklich loben muss, sind die Kleinigkeiten, die mit eingebaut wurden: Homosexualität als etwas völlig normales zu deklarieren, Gesellschaftskritik an sich zu äußern, die wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhänge der Insel miteinzubauen usw..
Ebendies fand so unterschwellig im Hintergrund statt, dass man sich nie erdrückt von solchen Themen fühlte, obwohl sie behandelt wurden!
Zum Schreibstil lässt sich sagen, dass er zunächst durch die ausschweifenden Beschreibungen etwas langatmig wirkte (ich auch später manche Passagen nur überflogen habe), aber er einfach zu der Geschichte passte. Erstaunlich war, dass trotz fehlender Farbangaben ein Bild vorm geistigen Auge heraufbeschworen wurde. Chapeau dafür !
Außerdem finde ich die Redewendungen von Kalla und die wasserbezogenen Sprüche genial :D
Die innere Logik der Handlung war auf jeden Fall da, auch wenn mir manche Dinge entweder zu einfach oder an anderer Stelle unnötig kompliziert vorkamen. Die eingebauten Überraschungen wurden wirklich toll miteingearbeitet, auch wenn ich offenbar schon etwas zu früh einen Riecher für die richtige Spur hatte :b
Ein kleiner Aspekt, den ich leider noch negativ anmerken möchte, ist, dass mir leider das Cover nicht so sonderlich gut gefällt und "Lilien im Meer" im Nachhinein zwar in gewissem Maße Sinn ergibt, jedoch auch nicht zwangsweise.
Dafür finde ich die Wahl ansprechend, die Geschichte zwar hauptsächlich aus zwei Perspektiven zu schreiben, aber denoch manchmal andere Sichten miteinzustreuen.
Alles in allem empfinde ich "ColourLess - Lilien im Meer" auf jeden Fall lesenswert und als eine schöne Abwechslung, die tolle Charaktere, eine schöne Liebesbeziehung und eine interessante Welt bietet.
Inhalt:
Eine Welt der Isolation ohne Farben – ein dystopisch-romantischer Urban-Fantasy-Roman über den Kampf gegen Konventionen und die Kraft der Liebe
In der isolierten Kleinstadt Mary’s Yard sind die Menschen durch einen Gendeffekt farbenblind. So auch Kalla und Sander. Die beiden stammen aus zwei völlig verschiedenen Welten: Er ist der tadellose Mustersohn des Bürgermeisters und sie eine sogenannte »Meerjungfrau«, ein Mädchen aus dem Problemviertel am Hafen, das mit dem Kopf lieber in den Gewitterwolken über ihrer Heimat steckt als in der streng genormten Realität.
Durch ein Missverständnis kreuzen sich die Wege der beiden und allen Konventionen ihrer Herkunft zum Trotz entwickelt sich ein starkes Band zwischen ihnen.
Doch ihre Gefühle werden auf eine harte Probe gestellt, als Kalla und Sander unverhofft das Geheimnis der Farbe entdecken, das alle Wahrheiten in ihrer schwarz-weißen Welt in Frage stellt – selbst die als Volksmärchen verschriene Liebe.
Bald müssen sie sich entscheiden: Wie weit sind sie bereit für die Farbe und für die Liebe zueinander zu gehen?
Meine Meinung:
Ich muss sagen, dass ich mit einer relativ klischeehaften Liebesgeschichte gerechnet habe, die halt zufällig in einer farblosen Welt spielt. Ich wurde eines besseren belehrt!
Ganz im Gegensatz zu meiner Erwartung bekommen wir hier von der Autorin eine Gesellschaft auf einer Insel, deren Entstehung und Praxis gut erklärt und das Zusammenleben der Menschen nach und nach verständlich gemacht wird. Zufällig finden wir in dieser dann die beiden Protagonisten Sander und Kalla, die beide wirklich Persönlichkeit besitzen!
Sander ist als Sohn des Bürgermeisters mit großen Erwartungen und Druck aufgewachsen, die er jetzt mit einem Studium und Fleiß erfüllen möchte. Obwohl er am Anfang noch ein sehr schüchterner und zerdenkender Zeitgenosse ist, finde ich seine Entwicklung im Laufe der Zeit wirklich toll!
So wie auch die toughe, selbstständige Kalla ist er kein typischer Charakter in dem Genre - was mir wirklich zugesagt hat. Gerade weil der Roman um die 600 Seiten umfasst, lernt man die Beiden kennen (und lieben).
Zwischen ihnen funkt es natürlich (auch wenn einer von ihnen dies aus bestimmen Gründen nicht wahrnimmt), aber zu keinem Zeitpunkt empfand ich die Geschichte durch die Liebesbeziehung überladen! Das hat die Autorin wirklich gut hinbekommen.
Ein anderer Aspekt, den ich wirklich loben muss, sind die Kleinigkeiten, die mit eingebaut wurden: Homosexualität als etwas völlig normales zu deklarieren, Gesellschaftskritik an sich zu äußern, die wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhänge der Insel miteinzubauen usw..
Ebendies fand so unterschwellig im Hintergrund statt, dass man sich nie erdrückt von solchen Themen fühlte, obwohl sie behandelt wurden!
Zum Schreibstil lässt sich sagen, dass er zunächst durch die ausschweifenden Beschreibungen etwas langatmig wirkte (ich auch später manche Passagen nur überflogen habe), aber er einfach zu der Geschichte passte. Erstaunlich war, dass trotz fehlender Farbangaben ein Bild vorm geistigen Auge heraufbeschworen wurde. Chapeau dafür !
Außerdem finde ich die Redewendungen von Kalla und die wasserbezogenen Sprüche genial :D
Die innere Logik der Handlung war auf jeden Fall da, auch wenn mir manche Dinge entweder zu einfach oder an anderer Stelle unnötig kompliziert vorkamen. Die eingebauten Überraschungen wurden wirklich toll miteingearbeitet, auch wenn ich offenbar schon etwas zu früh einen Riecher für die richtige Spur hatte :b
Ein kleiner Aspekt, den ich leider noch negativ anmerken möchte, ist, dass mir leider das Cover nicht so sonderlich gut gefällt und "Lilien im Meer" im Nachhinein zwar in gewissem Maße Sinn ergibt, jedoch auch nicht zwangsweise.
Dafür finde ich die Wahl ansprechend, die Geschichte zwar hauptsächlich aus zwei Perspektiven zu schreiben, aber denoch manchmal andere Sichten miteinzustreuen.
Alles in allem empfinde ich "ColourLess - Lilien im Meer" auf jeden Fall lesenswert und als eine schöne Abwechslung, die tolle Charaktere, eine schöne Liebesbeziehung und eine interessante Welt bietet.