Wie bist Du zum Schreiben gekommen und wie hat sich Deine Arbeit als Schriftstellerin mit der Zeit verändert?
Nachdem ich lange als Fernsehredakteurin gearbeitet hatte, habe ich bei einem Schreib-Wettbewerb mitgemacht, und mir damit einen lange gehegten Traum erfüllt. Ich habe zwar keinen Preis gewonnen, aber als das Buch vier Jahre später bei Ullstein erschienen ist, war ich der glücklichste Mensch unter der Sonne. Dann habe ich eine zeitlang parallel als Redakteurin und Autorin gearbeitet, bis ich vom Schreiben leben konnte. Das ist wird dann zu Knochenarbeit, denn wenn man davon leben will, kann auf keinen Fall darauf warten, dass die Muse einen küsst. Man muss also wirklich diszipliniert jeden Tag schreiben und das hatte ich mir nicht ganz so vorgestellt, schon eher so: Ich sitze relaxt am Meer, schlürfe frisch gepressten O-saft, und tippe mal hier und da ein bisschen, treffe Freunde und gehe am Strand spazieren, wo mich mit jeder Welle neue Ideen überrollen, tja das war dann eben doch anders ;-)) Außerdem wird für mich das Schreiben immer schwieriger, weil ich bei jedem Buch wieder etwas neues lerne, und weil ich so viel mehr weiß, bin ich viel kritischer als früher, wenn ich etwas hinschreibe.
Welche Bücher/Autoren liest Du selbst gern und wo findest bzw. suchst Du Empfehlungen für den privaten Buchstapel?
Ich liebe amerikanische und englische Krimiautoren wie Jonathan oder Faye Kellermann oder Michael Coben. Aber ich lese sehr viele verschiedene Bücher, weil ich lesesüchtig bin, zu, Beispiel letztens von Elaine di Rollo „Handbuch für anständige Mädchen“, eine Entdeckung! Ich bin sehr dankbar für Tipps von Freundinnen, aber ich schaue mir auch Listen z.B. bei lovelybooks an oder bei amazon die Rubrik: die Leser, die dieses kauften, kauften auch jenes und natürlich und vor allem liebe ich echte Buchhandlungen. Es ist einfach schön, wenn man Bücher in die Hand nehmen und durchblättern kann.
Man wird als Schriftsteller schnell in Schubladen gesteckt. Würdest Du gerne mal das Genre wechseln und Deine Leser mit einer völlig neuen Seite überraschen?
Dieses Problem habe ich nicht, denn ich habe mich nie in eine Schublade stecken lassen, weil es mich zu Tode langweilen würde, immer nur das gleiche zu schreiben und mich beim Schreiben fragen zu müssen, ob ich diesen Satz nicht doch schon mal so geschrieben habe. Deshalb schreibe ich Jugendthriller und historische Romane und Schmöker für Erwachsene, aber ich eben auch lustige Mädchenbücher oder auch mal ein Sachbuch.
Wo holst Du Dir die Ideen und Inspiration für Deine Bücher?
Das ist sehr verschieden, manchmal inspiriert mich ein Gemälde wie zu Zauberherz oder etwas, dass ich auf dem Flohmarkt finde, z.B. ein großartiges Buch über Glasperlen zu dem Erwachsenen-Buch, an dem ich gerade für Diana schreibe: Der Duft der Wüstenrose. Oder Satzfetzen, die ich beim Bus fahren oder ganz woanders höre, z.B. ein Handygespräch am Flughafen, haben mich zu "Lügenherz" das ist der Arena-Thriller, der im Juni erscheinen wird inspiriert. Aber wichtig sind auch Zeitungsartikel oder es passiert etwas in meinem Bekanntenkreis, das mich sehr beschäftigt, daraus wurde dann der Minithriller: „Wie du ihm, so ich dir“ .
Du schreibt ja sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene. Wie unterscheidet sich das Schreiben für diese unterschiedlichen Zielgruppen und macht dir eins davon mehr Freude?
Ich schreibe für beide Zielgruppen sehr gern. Die Bücher für beide müssen ähnlich komplexe Geschichten erzählen, allerdings sind die Heldinnen in Jugendbüchern einfach jünger und manche Themen haben da meiner Meinung nach auch nichts verloren. Aber die Intensität beim Schreiben ist für mich für jedes Buch gleich und das bedeutet voll in den Figuren und der Geschichte aufzugehen und Tag und Nacht an die Geschichte zu denken. Meine Familie nennt mich dann auch gern den Schreibzombie ;-)))