Cover des Buches Das geheime Leben der Violet Grant (ISBN: 9783764505448)
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Rezension zu Das geheime Leben der Violet Grant von Beatriz Williams

Eigentlich geht's um den Koffer....

von Miamou vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Ein Schmöcker mit liebenswürdigen Charakteren und journalistisch - physikalischen Handlungssträngen...

Rezension

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Miamouvor 9 Jahren
1964. Vivan Schuyler hat das Undenkbare getan: Sie hat dem glamourösen Upperclass-Leben ihrer Familie den Rücken gekehrt, um Karriere als Journalistin zu machen. Als sie herausfindet, dass sie eine skandalumwitterte Großtante hat, ist ihr Spürsinn geweckt. Berlin, 1914. Die junge Physikerin Violet erträgt ihre Ehe mit dem älteren Professor Grant nur, um ihren Forschungen nachgehen zu können. Doch plötzlich bricht der Erste Weltkrieg aus und ein geheimnisvoller Besucher stellt Violet vor eine Entscheidung mit dramatischen Folgen.

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Nach „Im Herzen des Sturms“ mein zweites Buch von Beatriz Williams und ich muss sagen, dass wenn man ihren Schreibstil und ihre Ausdrucksweisen kennt, lässt man sich anders auf dieses Buch ein.

Ich hatte meine Schwierigkeiten am Anfang in das Buch und in die Handlung hineinzufinden. Kapitelweise wird aus der Sicht von Vivian und aus der Sicht von Violet erzählt und beide Erzählstränge werden mehr oder weniger durch einen mysteriösen Koffer zusammengehalten. Die ersten 70 Seiten waren für mich allerdings recht zusammenhangslos und deswegen plätscherte für mich die Handlung nur so dahin. Dann jedoch konnte ich das Buch kaum mehr weglegen.

Beide Handlungsstränge konnten mit reizenden Personen und zum Teil überraschenden, gelungenen und auch amüsanten Geschichten punkten und hatten auch eine gewisse Sogwirkung, weil die Cliffhanger am Ende eines jeden Kapitels zum Weiterlesen motivierten.

Der Schreibstil der Autorin hat etwas sehr Blumiges. Besonders gelungen fand ich, dass sie Vivian in der Ich – Form erzählen ließ, während Violet aus der Sicht des Dritten erzählt wird. Die beiden Frauen sind sich in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich und ohne diesem stilistischen Unterschied, wäre es mir des Öfteren schwergefallen, welche der beiden Frauen gerade meine Aufmerksamkeit haben sollte.

Vivian und Violet waren als Charaktere liebenswürdig gezeichnet, obwohl es ihnen dann doch an manchen Stellen an Tiefgang mangelte. Die beiden Männer Dr. Paul und Lionel wirken, als ob sie einem Frauentraum entstiegen wären, was zwar sehr klischeehaft ist, aber in diesem Fall eigentlich sehr gut wirkt.

Was mir schon bei „Im Herzen des Sturms“ schwer aufgefallen ist, hat sich auch hier wieder bestätigt. Ich persönlich empfinde es ja als sehr monoperspektivischen Zugang, wenn Liebespaare sich ihre Liebe einzig und allein durch ihr sehr aktives Sexleben gestehen. Es war auch hier zu mindestens 80% der Fall. Manchesmal würde ich eben einfach ein knisterndes Gespräch um einiges romantischer finden, aber das ist natürlich Geschmacksache.

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