Beck Dorey-Stein

 4 Sterne bei 39 Bewertungen

Lebenslauf

Beck Dorey-Stein, geboren in Narberth, Pennsylvania, studierte an der Wesleyan University. Vor ihrer fünfjährigen Zeit im Weißen Haus unterrichtete sie in Hightstown, New Jersey, Washington D.C. und Seoul Englisch. "Good Morning, Mr. President!" ist ihr erstes Buch – in den USA landete es nach Erscheinen direkt auf der Bestsellerliste.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Beck Dorey-Stein

Cover des Buches Good Morning, Mr. President! (ISBN: 9783499633522)

Good Morning, Mr. President!

 (39)
Erschienen am 20.11.2018

Neue Rezensionen zu Beck Dorey-Stein

Cover des Buches Good Morning, Mr. President! (ISBN: 9783499633522)
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Rezension zu "Good Morning, Mr. President!" von Beck Dorey-Stein

Liebesdrama im Weißen Haus
vallsvor 2 Jahren

Vorab möchte ich sagen, dass ich eigentlich 3,5 Sterne geben wollte, dies aber nicht möglich ist.

Das Buch "Good Morning, Mr. President" von der Englisch-Absolventin und ehemaligen Lehrerin Beck Dorey-Stein fing sehr vielversprechend an: Beck geht mit ihren College-Freundinnen nach Washington D.C., um einen Job als Lehrerin an einer angesehenen Privatschule anzunehmen, allerdings will sie eigentlich nur für kurze Zeit dort bleiben. Doch sie hat die Rechnung ohne die Liebe gemacht: Auf einer Party verliebt sie sich in Sam, einen kalifornischen Politikenthusiasten, dessen Leidenschaft es ist, bei Wahlkämpfen zu helfen. Beck selbst ist nicht wirklich politisch und zudem bald darauf arbeitslos. Während sie also entgegen ihrer Planung doch in D.C. bleibt, um bei Sam zu sein, ist sie pausenlos am Bewerbungen schreiben, doch es hagelt nur Absagen. Bis sie sich aus Spaß auf einen Job als Stenographin bewirbt. Was sie nicht weiß: Es handelt sich um einen Posten im Weißen Haus. Obwohl sie das Bewerbungsgespräch sausen lässt, weil sie den Job nie wirklich machen wollte und denkt, es handelt sich um einen stinknormalen Posten, ist die Personalerin weiterhin an ihr interessiert. Beck hat nämlich an der Schule gearbeitet, auf die Obamas Kinder gingen und so hält man sie für geeignet für die Stelle im Weißen Haus. Beck kann es nicht fassen: Sie, die die arroganten, machtbesessenen sogenannten "D.C.-Kreaturen", die sich überall in der Stadt tummeln, über alles verachtet, soll ins Weiße Haus? Natürlich ergreift sie diese einmalige und glamouröse Chance, der Arbeitslosigkeit zu entkommen. Der Anfang war wirklich sehr unterhaltsam und gut geschrieben. Allerdings ging es bergab, sobald Beck dann erstmal eine gewisse Routine in ihrem Job entwickelt. Die Beschreibungen der Auslandsreisen waren am Anfang noch spannend und witzig, aber irgendwann hatte man das Gefühl, es wiederholt und wiederholt sich einfach immer alles. Klar sind die verschiedenen Reisen erwähnenswert, aber man hätte das deutlich zusammenfassen können. Der zweite Punkt, der mich sehr genervt hat, war die verquere Liebesgeschichte in dem Buch, die sehr viel Platz eingenommen hat. Hätte es sich bei dem Roman nicht um eine reale Biographie gehandelt, hätte ich die Protagonistin als unrealistisch naiv bezeichnet. Aber in diesem Fall hat die Protagonistin ja im wahren Leben so gehandelt. 

Beck verliebt sich in einen hohen Mitarbeiter unter Obama, dessen Charme sie nicht widerstehen kann. Doch obwohl er sie immer wieder enttäuscht und mit anderen Frauen flirtet, fällt sie immer und immer wieder auf ihn rein. Bereits im Mittelteil kommt sie zu der Einsicht, dass sie ihm nicht wichtig zu sein scheint und er sie nur benutzt, doch dann steigt sie wieder mit ihm ins Bett. So geht es ein paar Mal: Sie realisiert, dass er sie nur benutzt, hat Breakdowns und beschließt, ihrem Freund Sam endlich treu zu sein und sich nicht mehr auf Jasons Spielchen (so heißt der Womanizer) einzulassen. Dann aber trifft sie ihn zufällig wieder in einer Hotelbar auf einer der Auslandsreisen, er sagt ein paar nette Worte und sie lässt sich wieder auf ihn ein. Irgendwann war man einfach nur noch frustriert und wollte sie schütteln. Das ist ja alles schön und gut – immerhin geht die Autorin mit ihren Fehlern ehrlich um. Allerdings hat mir diese ungesunde Lovestory und dieses ganze Hin und Her eindeutig zu viel Platz im Buch eingenommen. Erst posaunt die Autorin irgendwelche Weisheiten rum, dass man loslassen muss usw. und wird dann aber doch wieder rückfällig. Irgendwann war man einfach nur noch genervt und gelangweilt und dachte sich: Nicht schon wieder. So blöd kann man doch gar nicht sein. Klar war sie verliebt, aber so blind vor Liebe ist keine Dreißigjährige mit einigermaßen Lebenserfahrung. Und insgeheim wusste sie ja, wie er war. Dazu muss ich aber sagen, dass ich die Autorin grundsätzlich sehr sympathisch fand und es mich daher umso mehr geärgert hat. 

Das Buch hatte auch seine guten Seiten – einige Anekdoten über Obama haben mich echt zum Nachdenken gebracht und es war sehr interessant, über allgemein bekannte vergangene politische Ereignisse der US-Historie aus der persönlichen Perspektive einer Mitarbeiterin des Weißen Hauses zu lesen. Zum Beispiel die Schießerei-Tragödien, denen nie Handlungen des Kongresses zur Änderung der Waffengesetze folgten. Aber auch die Besuche des Präsidenten in Kuba und Vietnam, die eine schwierige Geschichte mit den USA haben und sein besonnenes Auftreten bei diesen Gelegenheiten. Aber auch die Wahl von Trump im Jahr 2017 und dass alle fest davon ausgingen, Clinton würde gewinnen. Man konnte all diese Ereignisse noch mal aus anderen Augen sehen, das war sehr faszinierend. Und auch Beck Dorey-Stein hat einige interessanten Einsichten festgehalten, wie zum Beispiel, wie unglücklich die Reichen und Mächtigen in Wirklichkeit sind und was im Leben zählt. Freundschaft nämlich und Menschen, denen man wirklich wichtig ist. Dass man niemandem hinterherlaufen sollte, der einen immer wieder enttäuscht und verletzt (Jason). Auch wenn Beck die Lektion ziemlich spät gelernt hat und meiner Meinung nach echt blauäugig war, war es dennoch eine wahre Einsicht, mit der sich sicherlich viele Leute identifizieren können.

Was auch wichtig im Leben ist, sind die eigenen Talente: Während ihrer Zeit in D.C. entdeckt Beck ihren Hang zum kreativen Schreiben und hält  immer wieder Anekdoten fest, zum Beispiel über die Mitarbeiter unter Obama, die sie inspirieren, denen sie diese dann auch teilweise zum Abschied schenkt und über die sie sich sehr freuen. Beck lernt: Wichtig ist nicht dein Jobtitel oder dein Gehalt, sondern das, was dich eigentlich innerlich ausmacht. Deine Güte, deine Freundlichkeit, deine Leidenschaft, dein Optimismus, der Glaube an das Gute.

Auch die Einsichten in die Schlangengrube der Welt der Reichen und Mächtigen hat mir gefallen und die Dinge, die Beck dabei feststellt. Die Menschen, die über einem stehen und einen herablassend behandeln oder unterbuttern wollen, sind insgeheim selbst unglücklich und neidisch. 

Auch einige Zitate des Präsidenten, die eingestreut wurden, fand ich sehr interessant und inspirierend.

Allgemein kann ich das Buch nur für diejenigen empfehlen, die nicht erwarten, viel über Obama und Politik zu lesen. Es geht tatsächlich vorrangig eher um Beck, ihre Probleme und die Erfahrungen, die sie während ihrer Zeit im Weißen Haus macht. Mir war das Buch ein wenig zu sehr Tagebuch und zu wenig nach den wirklich wichtigen und interessanten Dingen gefiltert.

Der Mittelteil hat sich sehr gezogen und ich hatte das Gefühl, es gab keinen richtigen Spannungsbogen oder Höhepunkt im Buch. Es hat sich vieles wiederholt und ist ein bisschen vor sich hin geplätschert.

Trotzdem ein Buch, dass interessante Einblicke und Einsichten bietet, allerdings eher auf persönlicher und subjektiver Ebene.

Cover des Buches Good Morning, Mr. President! (ISBN: 9783499633522)
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Rezension zu "Good Morning, Mr. President!" von Beck Dorey-Stein

Blick hinter die Kulissen des Weißen Hauses
seschatvor 5 Jahren

Beck Dorey-Stein (*1986) hat von 2012 bis 2017 als Stenografin für den amerikanischen Präsidenten Barack Obama gearbeitet. Über ihre Erlebnisse in dieser besonderen Zeit berichtet sie im vorliegenden Buch. Mir hat vor allem die offene Art der Autorin gefallen. Sie war sich nie zu fein auch über Niederlagen und persönliche Missgeschicke zu reden. Wenn immer es um Präsident Obama ging, menschelte es sehr. Dorey-Stein begegnete ihn z. B. bei den morgendlichen Fitnesseinheiten oder auf Auslandsreisen. Sonst stand sie als Stenografin eher im Hintergrund des Geschehens, schnitt Interviews, Reden etc. mit, wurde aber Teil einer eingeschworenen (Presse-)Gemeinschaft. Zu viel Raum nahm m. E. allerdings ihre Affäre mit Jason, einen einflussreichen Mitarbeiter im Obama-Team und Womanizer, ein. Die hier gezeigten Teenagerallüren wollten nicht so recht ins Bild passen. Nichtsdestotrotz gewährt Dorey-Steins Buch interessante Einblicke in den US-politischen Mikrokosmos namens Weißes Haus. 



Cover des Buches Good Morning, Mr. President! (ISBN: 9783499633522)
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Rezension zu "Good Morning, Mr. President!" von Beck Dorey-Stein

Coming-of-Age im Weißen Haus
Die_Sprachdiplomatinvor 5 Jahren

Beck Dorey-Stein ist 25 Jahre alt, irgendwie in Washington D.C. gelandet und braucht dringend einen Job.


Bei einem Eignungstest als Stenografin für eine Anwaltskanzlei schneidet die 25-Jährige gut ab und wird zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Sie ist nicht besonders enthusiastisch, verspätet sich erscheint letztendlich gar nicht. Sie entschuldigt sich aber immerhin per E-Mail für ihr Fernbleiben. Daraufhin antwortet ihr die verzweifelte Recruiterin, dass sie nicht in einer Kanzlei, sondern im Weißen Haus arbeiten und Präsident Obama auf In- und Auslandsreisen begleiten würde.

Das ändert natürlich alles.

Dorey-Steins Memoiren handeln aber nicht von trockenen politischen Besprechungen zur Weltwirtschaftskrise oder nüchternen Pressekonferenz zur Gesundheitsreform. Im Mittelpunkt stehen die aufregenden Reisen mit Air Force One nach Myanmar, Südafrika, Hawaii oder Los Angeles.

Auf ihnen schließt sie Freundschaften, trinkt regelmäßig zu viel und beginnt fatalerweise eine Affäre mit Jason, einem engen Mitarbeiter des Präsidenten.

Deshalb fällt dieses Buch weniger in das Genre der politischen Memoiren, sondern ist vielmehr eine Coming-of-Age-Story, deren Protagonistin zufällig in der Obama-Regierung arbeitet. Dorey-Stein arbeitet für den mächtigsten Mann der Welt, macht aber die selben dummen Fehler wie viele andere Frauen in ihrem Alter. Etwa sich in einen liierten Mann zu verlieben und nicht mehr von ihm los zu kommen.

Komplette Rezension auf: sprachdiplomatin.com/2019/05/22/rezension-good-morning-mr-president-von-beck-dorey-stein/

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