Cover des Buches A Closed and Common Orbit (ISBN: 9781473621459)
Rezension zu A Closed and Common Orbit von Becky Chambers

Fangirlmodus an

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 6 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 6 Jahren
Dabei folgt das Buch pro Kapitel jeweils Pepper und Sidra abwechselnd. Wir lernen viel über Peppers Vergangenheit, wie sie aufgewachsen ist, unter welchen Umständen, und warum sie so ist wie sie ist. Ehrlich mal, das war so genial geschrieben, ich hab teilweise kaum atmen können, was nicht unbedingt an meiner Angina und dem Fieber lag. Dabei muss ich auch gleich noch anmerken: wenn es im ersten Teil schon keine Action gab, im zweiten ist es noch weniger. Also, wer Action sucht, ist hier wieder einmal falsch. Die Fokussierung auf die Figuren ist dafür wieder der Wahnsinn und einfach nur super gut zu lesen.


Hat man den ersten Band nicht gelesen, dann sollte man wissen, dass KI (oder AI, was Dir lieber ist) nur in dem für ihren Zweck vorgesehenen Umfeld installiert werden dürfen, sprich als Wegweiser, auf einem Schiff oder in Geschäften als Dienstleistungshilfe. Aber es ist verboten, sie in einem synthetischen (menschenähnlichen) Körper zu installieren. KI/AI sind in Becky Chambers‘ geschaffenem Universum keine Menschen. Sie haben keine Rechte und derlei Dinge werden hart bestraft. Pepper und Sidra hätten quasi richtig Ärger, käme es raus.


Während wir also Peppers Vergangenheit in den einen Kapiteln erzählt bekommen (und das wirklich extrem fesselnd), müssen wir in den anderen Kapiteln mit ansehen, wie schwer sich Sidra in ihrem neuen Körper tut. Sie war dafür geschaffen, in einem Raumschiff als Künstliche Intelligenz installiert zu werden mit vielen Kameras und Sensoren und Rundumblick. Stattdessen hat sie nun diesen Körper, mit dem sie nicht warm werden will. Die Sicht ist begrenzt, die Unwissenheit, was hinter ihr passiert, weil sie nur in eine Richtung schauen kann statt zur gleichen Zeit alles rund herum wahrzunehmen, sorgt für Panikzustände. Ein ‚Easteregg‘ im Körper beinhaltet geheime versteckte Codes, die bei Sidra Assoziationen hervorrufen. Ein Schluck Mek und eine vage Erinnerung, die sich nicht greifen lässt. Assoziationen, die für Lebewesen selbstverständlich sind. Derlei Dinge. Und Sidra muss ihren Platz in der Welt finden. Ihre Aufgabe im Leben. Freundschaften schließen. Herausfinden, was sie mag oder nicht mag. Was sie gern tut. Derlei Dinge. Chambers hat das ganz wunderbar geschrieben. Eine Coming-of-Age-Story mal ganz anders. Gebündelt mit den Rückblicken auf Peppers Kindheit einfach wieder ein faszinierendes Buch. Ja, alle sind vernünftig. Es passieren gute Dinge. Und die Menschen sind gut. Daran ist nichts verwerfliches. Wer sowas nicht lesen mag, dem kann ich Becky Chambers‘ Bücher nicht empfehlen. Aber wer sowas nicht lesen mag schubst wahrscheinlich auch alte Omis vom Nachtopf.


Fazit:
Ein würdiger Nachfolger. Ein würdiges Stand-Alone-Buch. Egal wie man es betrachtet, ein würdiges, tolles Buch. Genau meins. Ich liebe es!
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