Cover des Buches Zwischen zwei Sternen (ISBN: 9783596035694)
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Rezension zu Zwischen zwei Sternen von Becky Chambers

Eine neue Perspektive

von Leseratt vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Eine wunderbare Geschichte in einer faszinierenden, vielschichtigen Welt! Wenig Action und ein paar Längen, aber eine eindeutige Empfehlung.

Rezension

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Leserattvor 6 Jahren

Mir hat schon der erste Band von Becky Chambers gut gefallen und ich war daher sehr neugierig auf Teil zwei. Als Warnung vorab: Die Geschichte dreht sich vor allem um Lovelace und Pepper, die anderen Mitglieder der Wayfarer treten nicht mehr auf. Das ist ziemlich schade, aber die Geschichte ist auch so wirklich gut.

Die KI Lovelace hat einige Schwierigkeiten, sich an ihren Körper und ihr neues Umfeld zu gewöhnen, sie werden überzeugend und realistisch dargestellt und sind gut nachvollziehbar. Die Abschnitte, die ihre Geschichte erzählen, wechseln sich dabei immer wieder mit Einblicken in Peppers Kindheit und Jugend ab. Wenngleich man hier größtenteils weiß, wie die Sache endet, bleibt es trotzdem spannend und interessant, ihren Werdegang zu verfolgen. Auch hier werden die einzelnen Schritte und ihre Entwicklungen sehr überzeugend und berührend geschildert. Zwar stört dieser Wechsel an manchen – insbesondere den spannenden – Stellen, macht die Geschichte durch die Perspektivwechsel aber auch interessanter und es gibt einige Überschneidungen. Insbesondere im ersten Teil geht es in beiden Bereichen vor allem um das Eingewöhnen in eine veränderte Situation, was zwar sehr interessant ist, wo jedoch ein bisschen das Ziel des Buches fehlt. Das schält sich dann jedoch langsam heraus und gibt der Geschichte schließlich stärker eine Richtung.

Wie schon im ersten Band zieht vor allem die vielschichtige und fremde Welt mit ihren sehr unterschiedlichen, gut ausgearbeiteten und faszinierenden Kreaturen in ihren Bann und ich würde den ein oder anderen wirklich gerne kennenlernen! Die Selbstverständlichkeit, mit der Becky Chambers über die menschgemachten Beschränkungen von Rasse, Geschlecht und in gewisser Weise auch Ethik hinweggeht, ist sehr erfrischend und stellt einen der wichtigsten Aspekte des Buches dar. Moralische und auch politische Fragestellungen werden subtil eingeflochten, ohne dass es belehrend oder idealistisch wirkt. Dabei hält sie sich nicht mit langatmigen Erklärungen auf, die Figuren und ihre Lebensweisen und Regeln lernt man eher im Vorbeigehen kennen. Ich wiederhole mich, aber dieses Universum ist wirklich faszinierend!

Es gibt nur ein paar wenige negative Aspekte: Ähnlich wie in Band eins mangelt es teilweise, insbesondere in der ersten Hälfte, an Dynamik und wie bereits geschildert fehlt zunächst ein Ziel. Wenngleich Weltraumschlachten oder Verfolgungsjagden überhaupt nicht passen würden, wäre an manchen Stellen etwas mehr Spannung wünschenswert gewesen. Dabei sind die zwei Geschichten jedoch nie langweilig und man kommt sehr schnell voran. Allerdings bleiben ein paar (nicht weiter wichtige) Fragen offen, auf die man doch gerne eine Antwort gehabt hätte.

Fazit: Eine wunderbare Geschichte in einer wirklich faszinierenden und vielschichtigen Welt! Trotz einiger Längen kann ich das Buch allen wärmstens empfehlen, die weniger Action, sondern mehr fremde Welten und Kreaturen kennenlernen möchten. Sie werden daran ihre helle Freude haben!

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