Becky Dean

Schon letzten Sommer habe ich diesen zauberhaften Jugendroman vom Arctis Verlag gelesen, quasi als Einstimmung in meinen England- und Schottland-Urlaub. Auch Protagonistin Britt macht in dem Buch eine Rundreise durch diese beiden wunderschönen Länder. Das amerikanische Highschool-Mädchen erhält die Chance auf ein hohes Preisgeld, wenn sie nur die literarische Schnitzeljagd ihrer Englisch-Lehrerin gewinnt. Zusammen mit dem britisch-sarkastischen Buchnerd Luke erlebt sie Abenteuer, die sie quer durch das malerische Vereinigte Königreich führen und es entspinnt sich eine kleine Romanze zwischen den Opposites-Attracts…

Wer Lust auf eine taffe Hauptfigur mit Fußball-Frauenpower, auf jede Menge englische Atmosphäre und auf eine niedliche erste Liebe hat, dem empfehle ich dieses Jugendbuch. Becky Deans Debütroman ist eine Jane Austen-mäßige Lobeshymne an  London, Edinburgh, Oxford und viele weitere stimmungsvolle Orte, an die Britt reist. Durch ihre genau beschriebene Rundreise fühlt es sich an, als würde man mit ihr mitreisen!

Als Literatur-Fan habe ich auch die Anekdoten und Details zu der englischen Literatur sehr genossen. Ob Sherlock Holmes oder Oliver Twist - nicht nur Britt lernt etwas Neues dazu.

Nur in einem Punkt konnte mich das Buch nicht ganz packen: Die jugendliche Romanze war mir etwas zu wenig und ich fühle mich mit fast 29 tatsächlich zu alt für Jugendromane. Aber ist ein rein persönlicher Geschmack, New Adult-Romane sind auch nicht ganz meins. Dafür hatte ich mit dem Buch trotzdem einen riesen Spaß!

Eine Geschichte für alle Büchernerds, mit ganz vielen prominenten Englandsettings, Erklärungen über die Enstehung vieler Geschichten (Jane Austen, King Arthur, etc.) und ein Buch über Freundschaft und wohin mit sich im Leben. Mir hat die Geschichte mega gut gefallen, die junge Britt und ihre zusammengewürfelten Schulfreunde zu begleiten. Sie sind auf einer Mission in England unterwegs und ich musste wirklich oft über die Klischees lachen. 

Es kommen viele interessante Geschichten und Erzählungen zum Vorschein, die ich so noch nicht kannte. Der Schreibstil ist aus der Sicht von Britt und hat mir supergut gefallen, es war nicht kurzweilig, sehr spannend und gefühlvoll. Man versteht Britt's zerissenheit, Verlust und das auflammen der Gefühle. Ein sehr schöner Jugendroman und sicher ein Buch, das vielen Büchernerds gefallen wird. 

„Liebe, Stolz und andere Vorurteile“ hat in mir ein kleines Fernweh geweckt. Ich war noch nie in England oder einem der Nachbarländer, die Schnitzeljagd in diesem Buch hat aber den großen Wunsch geschürt, besser früher als später selbst mal die Orte zu erkunden, die das Vereinigte Königreich zu bieten hat. 

Britt und ich mussten uns erst einmal mit einander anfreunden, denn als Buchmuffel hat sie nicht gerade große Parallelen zu mir. Auch wenn sie mir bis zuletzt keine Freundin geworden ist, würde ich dennoch sagen, dass wir uns ganz solide miteinander verstanden haben, was nicht zuletzt auch daran lag, dass ich den Aspekt der Schnitzeljagd sehr gelungen fand und Spaß daran hatte, das Abenteuer Schritt für Schritt zu verfolgen und mitzufiebern. 

Stilistisch ist das Buch, auch wenn die Anspielung im Titel vermuten lassen könnte, dass es in große Fußstapfen treten möchte, recht einfach gehalten, was es zu einem kurzweiligen Leseerlebnis macht, bei dem man sich nicht allzu sehr anstrengen muss, um gedanklich am Ball zu bleiben. Das kam mir sehr entgegen, denn ein locker-leichtes Buch hat bei mir sehr viel bessere Chancen, schnell weggelesen zu werden, als ein komplizierter Schinken. Hier bin ich voll und ganz auf meine Kosten gekommen und habe dennoch nicht das Gefühl gehabt, unterfordert zu sein, das perfekte Level von Entspannung beim Lesen. 

Insgesamt würde ich die Geschichte zwar nicht als Highlight verorten, aber kann dennoch sagen, dass ich mich sehr gut unterhalten gefühlt habe und eine Leseempfehlung aussprechen möchte. Die Schnitzeljagd durch Großbritannien hat mir viel Spaß bereitet, vor allem dass Britt nicht nur die eigentlichen Aufgaben erfüllt, sondern sich schließlich auch selbst viel besser kennenlernt.